Wie Veränderung gelingt war Thema bei der Systemicum 2021

Wie Veränderung gelingt war Thema bei der Systemicum 2021
Digitale Konferenz Systemicum 2021

Wien (A) Beim diesjährigen Systemicum unter dem Motto “Systemisch WEITER denken” lud die Unternehmensberatung trainconsulting Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zum Diskurs über die Gesellschaft, in der wir leben. Hochkarätige Expert*innen, darunter Soziologe Dirk Baecker, die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und der CEO der Erste Group Bernd Spalt vermaßen die Gesellschaft im Wandel und zeigten Wege in die Zukunft auf, Manager*innen lieferten Best-Practice-Beispiele für verantwortliches Wirtschaften und Klimaschutzministerin Gewessler skizzierte die Rolle der Politik angesichts der Herausforderungen unserer Zeit.

Wir leben in einer Zeit des Wandels. Angesichts der globalen Problemstellungen wird die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zur Notwendigkeit. Doch wie soll dieser Umbau vonstattengeht, unter welchen Bedingungen kann er gelingen?

Diesen Fragen widmete sich die Konferenz Systemicum 2021, die am Donnerstag Corona-konform in der Brotfabrik Wien, zugleich aber auch im virtuellen Raum stattfand. Sie versammelte geballte Kompetenz von Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu Analyse und Austausch.
Zu den Gästen auf dem Podium zählten die Doyenne der Klimaforschung Helga Kromp-Kolb, die Sozialwissenschaftler Jörg Flecker und Ruth Simsa sowie die Partizipationsexpertin Martina Handler.
Bernd Spalt (CEO Erste Group) brachte Sichtweisen der Wirtschaft ein: „Wie jedes unvorhersehbare Ereignis birgt auch COVID-19 die Chance für nachhaltige Transformation. Die Krise hat uns gezeigt, dass wir ein ‚Standbein‘ für Stabilität brauchen und ein ‚Spielbein‘, um die Chancen für unsere Zukunft zu nützen.“

Katharina Rogenhofer (Sprecherin Klimavolksbegehren) meinte: „Die Zivilgesellschaft ist immer schon ein entscheidender Motor für Veränderung gewesen. Sie bringt neue Themen und Sichtweisen in den gesellschaftlichen Diskurs, verstärkt die Gemeinschaftsbildung und damit auch ein ‚Lernen von Demokratie.‘“

Auch Jörg Flecker (Soziologe an der Universität Wien mit Forschungsschwerpunkt zur Zukunft von Arbeit) äußerte sich optimistisch: „Eine andere Arbeitswelt ist möglich. Eine, die gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen sichert, Risiken fairer verteilt und sowohl Sicherheit als auch Selbstverwirklichung ermöglicht."

Alexandra Strickner (Handelsexpertin und Mitbegründerin Attac Österreich) zeigte auf, wie die global agierende Politik Rahmenbedingungen für das Handeln der Wirtschaft bestimmt.
Die so lebhafte wie gehaltvolle Diskussion lieferte spannende Erkenntnisse und Ausblicke aus der Sicht der unterschiedlichen Fachrichtungen. Am Ende ging es darum, wie wir alle – Unternehmen, Wissenschaftler*innen und auch die Zivilgesellschaft als Gesamtheit politisch und sozial engagierte BürgerInnen – dazu beitragen können, dass sich die Gesellschaft in Richtung „gutes Leben für alle“ entwickelt. Deutlich wurde, dass multi-perspektivischer Diskurs, Kooperation, Kreativität und Innovation unverzichtbar für eine gelungene Gestaltung der Zukunft sind.

Politik in der „irritierten Gesellschaft“

Veranstaltet wurde das Systemicum von trainconsulting, einer der führenden Unternehmensberatungen Österreichs. „Nachhaltiges Handeln braucht neue Denkmodelle und Entscheidungsprozesse. Dabei helfen neue Formen für Kommunikation und interdisziplinären Austausch. Das Systemicum bietet genau dafür Raum“, sagte trainconsulting-Gründerin Ruth Seliger, die die Podiumsdiskussion in der Brotfabrik moderierte. „Uns geht es darum, einen systemischen Blick auf die gesellschaftlichen Veränderungen nutzbar zu machen, um diesen Herausforderungen zu begegnen.“

Der renommierte Soziologe Dirk Baecker eröffnete den Tag mit seiner Keynote, in der er sich mit dem politischen Diskurs der Zukunft auseinandersetzte. Wir erleben, so Baecker, eine „irritierte Gesellschaft“, in der all das, was wir an Formaten gesellschaftlicher Verständigung kennen neue Wege sucht, um seine Funktion weiter erfüllen zu können. Das gilt auch für die Politik. Will sie künftig den Herausforderungen gerecht werden, muss sie sich von vorschnellen Sicherheiten verabschieden. Baecker plädierte für einen prozesshaften Verlauf des politischen Diskurses: rekursiv erkundend, ausprobierend, sich selbst korrigierend. Auch bezüglich der angestrebten Ziele muss im Verlauf des Prozesses immer wieder neu eine Klärung angestrebt werden.

Was nötig ist, was Hoffnung macht
Dass es so wie bisher nicht weitergehen kann, darüber herrschte unter den Expert*innen weitgehend Konsens. Gesellschaft, Politik und Wirtschaft müssen angesichts der Klimakrise grundlegend umgebaut werden. Hoffnung macht die Kraft der Zivilgesellschaft. „Vieles was heute für uns selbstverständlich ist, wurde von ihr erkämpft“, sagte Ruth Simsa, Forscherin zu Zivilgesellschaften an der WU Wien. Zivilgesellschaftliche Initiativen können Menschen zusammenführen und Umwertungen vornehmen. Denn der Diskurs über Zukunft ist in starkem Maß wertbehaftet. „Wir sollten“, formulierte Bernd Spalt, „darüber reden, was wir uns wünschen. Die Wertedebatte ist eine Chance, aber auch schwierig. Sie funktioniert nur mit einem Grundvertrauen, das Schwarz-Weiß-Bilder vermeidet.” Ein wichtiger Einwurf kam an dieser Stelle von Jörg Flecker. Werte allein würden die Gesellschaft nicht zusammenhalten: „Man muss auch an Machtverhältnisse denken.“

Die Rolle der Unternehmen: Erfolgreich durch Verantwortung

Am Nachmittag schlug die Stunde der Praktiker*innen aus Unternehmen. Sie stellten im Rahmen von „Business-for-Future-Labs“ ihre Erfahrungen und Lösungsansätze auf dem Weg zu verantwortungsvollem Wirtschaften im Kontext gesellschaftlichen Wandels vor – und auch zur Diskussion. Die rund 200 angemeldeten TeilnehmerInnen der Konferenz konnten sich mit Fragen und Beiträgen ebenfalls einbringen. „Wir sind uns sicher, dass nur jene Unternehmen zukünftig ökonomisch erfolgreich sind, die ihre gesellschaftliche und ökologische Verantwortung wahrnehmen. Wir sehen, dass viele dazu bereit sind”, resümierte trainconsulting-Geschäftsführer Lothar Wenzl.

So etwa magdas Social Business aus Wien. Geschäftsführerin Gabriela Sonnleitner schilderte, wie es dem Unternehmen, das auf Mitarbeiter*innen setzt, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind, gelingt, marktorientiert und wirtschaftlich zu arbeiten. magdas beweist, dass es keine Utopie ist, dass alle Menschen gute Arbeit leisten können, wenn man ihre Stärken in den Blick nimmt. magdas ESSEN wiederum ist ein Beispiel dafür, wie auch eine Großküche durch die Verwendung von biologischen Lebensmitteln nachhaltig aufgestellt werden kann. Das Angebots-Portfolio reicht dabei von hochwertiger Gemeinschaftsverpflegung für Seniorenwohnhäuser bis zu maßgeschneiderten Catering-Lösungen.

Scheitern ist keine Option

Den runden Abschluss der gelungenen Veranstaltung bildete ein Gespräch von Ruth Seliger mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). „Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Und ihre Lösung braucht uns alle: Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Nur wenn wir an einem Strang ziehen, können wir künftigen Generationen ein gutes Leben auf diesem Planeten ermöglichen. Und genau das ist unser Auftrag – denn im Kampf gegen die Klimakrise ist Scheitern keine Option“, fasste Gewessler zusammen.

Über trainconsulting

trainconsulting zählt seit mehr als 30 Jahren zu den führenden Unternehmensberatungen aus Österreich und wird der Heidelberger Schule zugeordnet, die seit vielen Jahren die internationale Beratungsszene prägt. Unsere Berater*innen haben breite Organisationserfahrung und systemische Expertise. Wir arbeiten mit Unternehmen aus allen Branchen und Sektoren, Civil Society Organisationen und staatlichen Institutionen. Wir gestalten Transformation. Unsere Themen sind Strategieentwicklung und Geschäftsprozesse, Reorganisation und Organisationsdesign. Führung ist dabei immer mit
am Spielfeld.

Veränderung ist schwierig. Wir erkennen Muster, bringen Außensicht ein, sprechen Klartext und bringen so Entwicklung in Gang. Wir sind Zumuter*innen. Im tiefen Vertrauen, dass Veränderungen gelingen, gehen wir Problemen auf den Grund. Durch unsere Arbeit zeigen sich neue Perspektiven, Zielbilder und Handlungsoptionen. Unsere Kund*innen können damit Probleme an der Wurzel packen und es entstehen neue Lösungen und Entscheidungen, die halten.

Die Gesellschaft und das Wirtschaftssystem sind in radikaler Veränderung. Nur Unternehmen, die sich ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung stellen, werden auch ökonomisch eine Zukunft haben. Für uns sind das "schöne" Organisationen im umfassenden Sinn. Um diese zu gestalten, braucht es starke Partner*innen wie uns.

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