Kärnten Finanzen

Klagenfurt (A) Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im ersten Halbjahr 2023 waren schwierig, was zu einem deutlichen Anstieg der Insolvenzen um 12,09 %* im Vergleich zum Vorjahr geführt hat. Parallel dazu hat die Normalisierung auf der Zinsseite, insbesondere der Wegfall der negativen Einlagenzinsen bei der EZB, zu einem besseren Zinsüberschuss verholfen. *Insolvenzstatistik 1. Halbjahr 2023

Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen erzielte die BKS Bank im ersten Halbjahr 2023 einen signifikanten Ergebniszuwachs. BKS Bank Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer berichtet: „In einem schwächelnden Marktumfeld galt es, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Ich bin sehr stolz darauf, dass uns beides hervorragend gelungen ist.“

Freude herrscht auch über das richtungsweisende OGH-Urteil gegen den Minderheitsaktionär Unicredit-Tochter Bank Austria, in welchen wesentliche Rechtsfragen zu Gunsten der BKS Bank geklärt wurden. „Die Anschuldigungen waren von Anfang an haltlos“, so Stockbauer. Nachdem der Oberste Gerichtshof letzte Woche im Parallelverfahren gegen die BTV die Klage von der Bank Austria in allen Punkten abgeschmettert hatte, haben die Klägerinnen UniCredit Bank Austria AG und CABO Beteiligung GmbH noch am Montagabend ihre weitgehend gleichlautende Klage gegen die BKS Bank unter ausdrücklichem Anspruchsverzicht zurückgezogen.

Periodenüberschuss signifikant gestiegen
Die BKS Bank kann für das erste Halbjahr 2023 einen Periodenüberschuss nach Steuern in der Höhe von 82,1 Mio. EUR vorweisen. Dies entspricht einem Zuwachs von 50,8 Mio. EUR im Vergleich zum 30. Juni 2022. Das hervorragende Ergebnis ist unter anderem auf das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen, das von 18,1 Mio. EUR auf 49,5 Mio. EUR stieg und auf den Zinsüberschuss, der auf 120,7 Mio. EUR kletterte, zurückzuführen.

Leichtes Kreditwachstum
Die Nachfrage nach Krediten war verhalten: Die Forderungen an Kunden erreichten 7,2 Mrd. EUR, was einem Kreditwachstum von 0,9 % seit dem Jahresultimo 2022 entspricht. „Mit diesem Ergebnis können wir zufrieden sein. Die hohen Inflationsraten und der internationale Konjunkturabschwung sorgten dafür, dass viele Investitionsentscheidungen verschoben wurden. Dass wir trotzdem ein leichtes Kreditwachstum erzielt haben, liegt an der Beratungsqualität und dem umfassenden Finanzierungs- und Förderungs-Know-how unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Stockbauer. Der Großteil der neu vergebenen Finanzierungen ging an Firmenkunden.

Kreditrisikovorsorgen erhöht
Angesichts der prognostizierten Schwächungsphase der österreichischen Wirtschaft in den kommenden Monaten wurden die Kreditrisikovorsorgen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 15,4 Mio. EUR auf 28,8 Mio. EUR angehoben. Damit ist die BKS Bank auf mögliche negative Auswirkungen des konjunkturellen Abschwungs, wie der steigenden Zahl an Insolvenzen, gut vorbereitet. Insgesamt erhöhte sich das Zinsergebnis nach Risikovorsorge von 56,3 Mio. EUR auf 91,9 Mio. EUR, ein Plus von 63,4%.

Leasing weiterhin sehr gefragt
Die Nachfrage nach Leasingfinanzierungen war auch im ersten Halbjahr gut. Insgesamt betrug der Forderungswert konzernweit zum 30. Juni
628,0 Mio. EUR. Das Volumen neu vergebener Leasingverträge seit Jahresbeginn belief sich auf 146,4 Mio. EUR. Leasinggesellschaften betreibt die BKS Bank in Österreich, Slowenien, Kroatien, der Slowakei – und seit dem zweiten Quartal 2023 auch in Serbien.

Primäreinlagen und Bilanzsumme stabil
Mit 7,8 Mrd. EUR blieb der Stand der Primäreinlagen auf hohem Niveau. „Speziell die Termineinlagen waren in den vergangenen sechs Monaten sehr gefragt. Längere Bindungen sind aufgrund der höheren Zinssätze wieder viel attraktiver. Insgesamt wuchsen die Termineinlagen um 35,3 %“, so Stockbauer. Sehr gute Volumenszuwächse konnten vor allem mit dem auch online verfügbaren Mein Geld-Konto fix erzielt werden.

Ebenfalls auf hohem Niveau blieb die Bilanzsumme mit einer Höhe von 10,5 Mrd. EUR zum 30. Juni 2023.

Nachhaltige Produkte boomen
Eine Entwicklung der vergangenen Jahre hat sich auch im ersten Halbjahr 2023 fortgesetzt: Nachhaltigkeit rückt verstärkt in das Bewusstsein von Unternehmen und Konsumenten. „Wir wollen unseren Weg als Vorreiterin in Sachen Nachhaltigkeit der österreichischen Bankenbranche konsequent fortsetzen“, betont Stockbauer. Deshalb werde stetig an der Weiterentwicklung des grünen Portfolios der BKS Bank gearbeitet. „Im Fokus stehen ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen. Die Extremwetterereignisse im heurigen Sommer zeigen, wie wichtig Klimaschutzmaßnahmen sind. Daher haben wir beispielsweise ein klares Ausstiegszenario aus Geschäften mit Kohle, Erdöl und Erdgas definiert. Wir arbeiten auch an wissenschaftsbasierten Klimaschutzzielen, um die Dekarbonisierung noch besser steuern zu können.“

Auch die Erfolgsgeschichte des Natur & Zukunft-Kontos konnte fortgesetzt werden. Mit dem Abschluss eines Kontos tragen Kunden zur Biodiversität der heimischen Wälder und zum Klimaschutz bei, indem die BKS Bank in die Wiederaufforstung von Objektschutzwaldes investiert. Im Frühling 2023 wurde ein Projekt in Mallnitz abgeschlossen, bei dem 10.000 Lärchen-, Fichten-, Birken-, Schwarzerlen- und Bergahorn-Jungpflanzen in einem Objektschutzwald gepflanzt wurden. Unterstützt wurden wir dabei von der Landwirtschaftskammer Kärnten, deren Experten sich um die hohe Biodiversität des angelegten Waldes kümmerten.

Provisionsgeschäft rückläufig
Aufgrund der geringeren Nachfrage nach Krediten und den nach wie vor volatilen Finanzmärkten fiel das Provisionsgeschäft im ersten Halbjahr schwächer aus und sank um 10,9 % auf 31,5 Mio. EUR. Das Ergebnis aus den Kreditprovisionen ging von 10,7 Mio. EUR auf 6,5 Mio. EUR zurück und das Ergebnis aus dem Wertpapierprovisionsgeschäft ging von 10,1 Mio. EUR auf 9,1 Mio. EUR zurück.

Eine stabile Säule blieb der Zahlungsverkehr: Die Erträge konnten in diesem Geschäftsfeld deutlich gesteigert werden. Aufgrund vorausschauender Entscheidungen hat sich der Bereich Zahlungsverkehr bereits in den vergangenen Jahren sehr erfreulich entwickelt. Auch im ersten Halbjahr 2023 setzte sich dieser Trend fort. Mit einem Zuwachs von 11,7% und einem Überschuss in Höhe von 13,7 Mio. EUR ist diese Geschäftssparte die ertragreichste im Provisionsgeschäft der BKS Bank.

Frisches Kapital für zukünftiges Wachstum
Für das zweite Halbjahr hat die BKS Bank vieles geplant; vor allem in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung stehen etliche zukunftsweisende Projekte auf der Agenda. Deren Umsetzung wird unter anderem durch die erfolgreich platzierte Kapitalerhöhung im Mai 2023 möglich. „Die Kapitalerhöhung hat eine strategisch große Bedeutung für unser Haus: Das frische Kapital ermöglicht zukünftiges Wachstum, Investitionen in die Digitalisierung und die Absicherung unserer Unabhängigkeit. Unsere große Motivation ist es, ein verlässlicher und kompetenter Bankpartner für unsere Kunden, Mitarbeitenden und Geschäftspartner zu sein – und zu bleiben“, so Stockbauer.

Neue Vorstandsmitglieder
Die Weichen für die Zukunft wurden auch in personeller Hinsicht gestellt. Im Juni 2023 konnte mit Dietmar Böckmann ein neues Vorstandsmitglied begrüßt werden. Er wird die digitale Transformation, die in der BKS Bank bereits weit fortgeschritten ist, weiter vorantreiben. Vorstandsvorsitzende Herta Stockbauer freut sich über die wertvolle Expertise, die dadurch in die BKS Bank einzieht: „Ein modernes digitales Angebot für Kunden, stabile Kernbanksysteme und ein hoher Automatisierungsgrad bei einfachen Prozessen bilden wesentliche Erfolgsfaktoren für jede Bank. Die Bestellung eines Vorstandsmitglieds, das speziell dafür Verantwortung trägt, ist eine logische Konsequenz und Zeichen für die Bedeutung dieses Bereiches.“

Sie ergänzt: „Ich freue mich, dass wir mit Claudia Höller eine Risikomanagementexpertin mit internationaler Erfahrung für uns gewinnen konnten“. Sie wird ab 01. September das Vorstandsteam verstärken, da das langjährige Vorstandsmitglied Dieter Kraßnitzer in den wohlverdienten Ruhestand tritt. „Als Dieter Kraßnitzer sein Vorstandsmandat 2010 angetreten hat, waren wir mittendrin in der Finanzkrise. Er hat wesentlich dazu beigetragen, das Kreditrisiko in unserem Haus über die Jahre gut zu steuern, wesentliche regulatorische Neuerungen zu implementieren und den IT-Bereich im 3-Banken-Verbund weiterzuentwickeln. Ihm gilt mein herzlicher Dank für viele Jahre guter Zusammenarbeit“, streut Stockbauer zum Abschied Rosen. Der Vorstand der BKS Bank besteht damit ab 01. September aus der Vorstandsvorsitzenden Herta Stockbauer und den Vorstandsmitgliedern Nikolaus Juhász, Alexander Novak, Dietmar Böckmann und Claudia Höller.

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