Burgenland Wirtschaftsnews

Eisenstadt (A) Trotz multipler Krisenherde und einem wirtschaftlichen Abschwung zeigte sich der burgenländische Arbeitsmarkt robust. Nach einem hervorragenden Jahr 2022, stiegen die Arbeitslosenzahlen im Laufe des Jahres 2023 wieder leicht an.

„Der Arbeitsmarkt hat sich 2023 trotz aller Krisen resistent gezeigt. Die Zahl der Arbeitslosen entwickelte sich leicht nach oben. In den meisten Branchen haben die Betriebe ihre Personalstände gehalten oder sogar ausgebaut. Wir gehen – gemeinsam mit den Wirtschaftsforschern – davon aus, dass die Talsohle des Abschwungs erreicht ist und dass es mit der Wirtschaft in den kommenden Jahren wieder bergauf geht“, zeigt sich Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland, optimistisch.

Leichte Zuwächse bei den Arbeitslosen
Durchschnittlich waren rund 7.658 Personen 2023 arbeitslos (+2,2% im Vergleich zu 2022). Die Arbeitslosigkeit ist besonders bei Personen ausländischer Herkunft (+16%) und bei Jugendlichen (+13%) gestiegen.
Besonders erfreulich: die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen ging weiter zurück (-19%).
Die Arbeitslosenquote lag bei 6,4% (um +0,1%-Punkte über dem Vorjahr).

Arbeitsmarkt trotzt dem Gegenwind: Betriebe halten Personalbestände
Nach den dynamischen Wachstumsjahren 2021 und 2022 kam es 2023 zu einem moderaten Beschäftigungswachstum. Im Jahresdurchschnitt 2023 gab es im Burgenland 112.851 Beschäftigte (+1.097 Personen/+1,0% im Vergleich zu 2022). Über 11.000 Stellen wurden dem AMS Burgenland neu gemeldet. Der Fach- und Arbeitskräftemangel bleibt weiterhin Thema.
„Die Betriebe hielten 2023 ihre Personalstände. Es gibt dennoch einige Branchen, die besonders von den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen betroffen waren, wie die Bauwirtschaft, die Warenherstellung oder die Finanzwirtschaft. Der Fachkräftemangel hat sich etwas entschärft, in einigen Bereichen bleibt die Challenge jedoch weiterhin, qualifiziertes Personal zu finden, zu halten oder zu schulen“, so Karin Steiner, Vizechefin im AMS Burgenland.

Qualifizierungen: wichtige Maßnahme gegen den Fachkräftemangel, Green Jobs

Ausbildungen stehen im Fokus
Für das Jahr 2023 stehen dem AMS Burgenland Fördermittel (ohne Kurzarbeit und Pflegestipendium) in der Höhe von rund 45 Mio. € zur Verfügung. Die Fachkräfteoffensive Burgenland ist ein wichtiges Instrument der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Im Rahmen der Umweltstiftung werden „Green Jobs“ gepusht, mit dem Pflegestipendium Ausbildungen im Gesundheitsbereich für arbeitslose Personen attraktiviert.

Im Jahr 2023 förderte das AMS Burgenland die Qualifizierung von knapp 2.500 Personen, 760 Teilnehmer_innen befanden sich in Ausbildungen für Green Jobs, für das Pflegestipendium konnten 300 Personen gewonnen werden. „Im Zuge der Fachkräfteoffensive setzen wir auch 2024 einen Qualifizierungsschwerpunkt. Als wichtiger Impuls für die Gesundheitsberufe besteht seit 2023 die Möglichkeit eines Pflegestipendiums. Arbeitssuchende Personen, die den Weg einer flegeausbildung gehen, erhalten monatlich 1.400 € für insgesamt maximal 4 Jahre“, fasst Sengstbratl zusammen.

Vermittlung als wichtigste AMS-Dienstleistung
Im AMS Burgenland wurden 2023 rund 24.500 Leistungsanträge erledigt, vorwiegend für Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. An Kundinnen und Kunden des AMS Burgenland wurden 2023 insgesamt 110.402 Vermittlungsvorschläge für offene Stellen ausgegeben. 13.612 arbeitslose Burgenländerinnen und Burgenländer fanden im Vorjahr durch das AMS wieder einen Job. Wirtschaftsabschwung erreicht Talsohle. Moderates Wachstum für 2024 erwartet Die AMS/Synthesis-Prognosen gehen von einem leichten Anstieg an Beschäftigen für das Jahr 2024 aus (+0,6%). Die Arbeitslosigkeit könnte um weitere 100 Personen ansteigen. Die Arbeitslosenquote nach der nationalen Definition wird auf stabilem Niveau bei 6,4% bleiben.

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AMS Arbeitsmarktservice Burgenland