Innovation macht erfolgreich

Innovation macht erfolgreich
(Foto: Liechtenstein Marketing)

Schaan/Eschen/Buchs (FL/CH) Ende Mai hat Hilti sein Innovationszentrum in Schaan eröffnet. Damit zeigt der Werkzeughersteller, wie die hiesigen Unternehmen ihre Branchenführerschaft sicherstellen. ThyssenKrupp verlagert sogar Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung nach Liechtenstein.

Der flache, graue Bau, welcher in dreieinhalb Jahren zwischen Schaan und dem Forstwald entstanden ist, bildet die bisher grösste Investition der Hilti AG: 120 Millionen Franken liess sich der Werkzeughersteller sein Innovationszentrum kosten. 420 Mitarbeiter sollen hier, gleich gegenüber dem Hauptsitz, fortan neue Produkte entwickeln, die Hilti auf der gesamten Welt vertreibt.

Raum für Innovation
„Innovation benötigt einen passenden Raum“, sagt Stefan Nöken. Seit 15 Jahren ist er für Hilti tätig und als Konzernleitungsmitglied auch für das Innovationszentrum verantwortlich. „Der Fokus des Gebäudes liegt auf wirksamer Zusammenarbeit und darauf, Gelegenheiten für Inspiration zu schaffen.“ Die Zusammenarbeit soll im neuen Bau durch kurze Wege erleichtert werden: Zwischen den Büroarbeitsplätzen und den zugehörigen Labors liegen nur wenige Meter.

Die Inspiration erhofft man sich durch diverse Begegnungszonen oder unterschiedlichste Sitzungsgelegenheiten - von klassischen Meeting-Zimmern über schallisolierte Glaskabinen bis zu Sofas oder einem Café für informellere Gespräche. „Man soll sich hier ungezwungen über den Weg laufen können“, sagt Nöken. Und die Mitarbeiter finden im Innovationszentrum auch Platz für Ruhepausen. „Wir ermutigen unsere Mitarbeiter regelmässig, auch während der Arbeitszeit die Ruhe- oder Fitnessräume zu benutzen“, sagt Nöken. „Bisher geschieht das aber noch nicht so häufig. Auch diese Veränderung braucht wohl Zeit.“

„Das Innovationszentrum ist für uns auch ein grosses Bekenntnis zum Standort Schaan“, sagt Christoph Loos, Hilti-CEO. "Natürlich macht uns der starke Franken Sorgen, aber durch ein attraktives und innovatives Arbeitsumfeld versuchen wir, die Nachteile des Standortes auszugleichen." Auch die Nähe zum Hauptsitz war ein Entscheidungsfaktor: „Hilti hat hier in Liechtenstein seine Wurzeln“, sagt Nöken. „Schaan ist und bleibt eines unserer technologischen Herzstücke."

Erfolgreich in globalen Nischenmärkten
Die Entscheidung zum Standort Liechtenstein birgt Hindernisse: Die Währung ist stark, der Markt des Landes klein, die vorhandenen Ressourcen nicht unerschöpflich. „Liechtensteiner Unternehmer haben es verstanden, trotz dieser Ausgangslage internationale Marktchancen zu erkennen“, sagt Zorica Zagorac-Uremovic, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Technologie und Entrepreneurship der Universität Liechtenstein.

Zur erfolgreichen Innovation im Hochpreisland benötigen Unternehmen einiges:
„Die Voraussetzungen dafür sind vielfältig: Fachwissen über Technologien und Märkte, insbesondere welche Probleme und Bedürfnisse aufkommen, Kreativität, aber auch ein hohes Mass an Disziplin und den Mut, Risiken einzugehen“, sagt Zagorac-Uremovic. Kombiniert mit der Fähigkeit, globale Nischenmärkte zu erkennen, welche bisher kaum gesättigt sind, zeichne dies diverse erfolgreiche Unternehmen aus Liechtenstein aus.

Arbeitsplätze nach Liechtenstein verlagert
Ein bekanntes Beispiel bietet der grösste Arbeitgeber des Fürstentums: ThyssenKrupp Presta, eine Tochter des global tätigen Stahl- und Industriekonzerns ThyssenKrupp, entwickelt in Eschen neue Lenksysteme für die Automobilindustrie. Ähnlich wie Hilti will auch ThyssenKrupp Presta seine Kompetenzen bündeln: Aus dem deutschen Esslingen wandern dieses Jahr rund 150 Arbeitsplätze nach Eschen. ThyssenKrupp Presta zufolge erhofft man sich aus der geographischen Nähe eine kostengünstigere und schnellere Forschungsarbeit.

Für die Innovationsfähigkeit der liechtensteinischen Unternehmen lohnt sich auch die Zusammenarbeit mit der Universität. Dieses Jahr startet im Masterstudiengang Information Systems die Vertiefung Data Science. Gemeinsam mit namhaften Partnern aus der Wirtschaft - Hilti, Ivoclar Vivadent und andere - wird hier mit Big Data ein aktuelles Trendthema universitär aufgearbeitet – weltweit eine Premiere.

Auch KMUs profitieren von der akademischen Welt
Auch Richard Quaderer, Geschäftsführer von RhySearch, dem Forschungs- und Innovationszentrum im Rheintal, sieht hier Innovationschancen: "Eine Zusammenarbeit zwischen Industrie und Hochschulforschung kann für beide sehr bereichernd sein", sagt er. Auch wenn hier unterschiedliche Gesetzmässigkeiten aufeinanderträfen, will das gemeinsame Forschungszentrum Liechtensteins und des Kantons St.Gallen an der NTB in Buchs Unternehmen ermutigen, die Kooperation mit der akademischen Welt zu suchen.

Solche Schnittstellen - gerade für kleine und mittlere Unternehmen - findet man auch an der Universität Liechtenstein: „Das KMU Zentrum der Universität bietet vielfältige Leistungen für KMU, aber auch für Start-Ups an“, sagt Zagorac-Uremovic. „Angeboten werden zum Beispiel persönliche Coachings oder Workshops zu Geschäftsmodellinnovation. Ebenso existieren Plattformen wie Ideenworkshops oder der Businessplanwettbewerb.“

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