"Wir werden nie genug haben" von Hans Bürger

48 Stunden an mehreren Frühlingstagen des Jahres 2009 haben der damals 94-jährige Kurt W. Rothschild und sein früherer letzter VWL-Prüfling aus dem Jahre 1985, der heutige ORF-Journalist Hans ­Bürger, über die Wurzeln der damals immer schlimmer werdenden zweiten Weltwirtschaftskrise ­gesprochen.

Daraus wurde das Wissenschaftsbuch des Jahres und der Buchliebling des Jahres Wie Wirtschaft die Welt bewegt. Heute, sieben Jahre später, wissen wir: Rothschild hatte mit seinen Grundthesen recht. Mit Konjunktur­programmen statt Austeritätspolitik werde man die Krise besser meistern. Aber auch auf die immer wieder von Bürger gestellte Frage, ob Wohlstandsgesellschaften nicht einmal an Sättigungsgrenzen stoßen werden, sagte er eindeutig: „Nein, die Menschen werden nie GENUG haben und sie werden auch nie genug HABEN.“ Der Kapitalismus werde sich weiterhin durchsetzen, man solle nur den Finanzkapitalismus besser regeln – aber letztlich werde der Kapitalismus weiter Wohlstandstreiber bleiben. Immerhin: Worte eines überzeugten Post-Keynesianers – der sein gesamtes jahrzehntelanges Schaffen für eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes gekämpft hatte.

Über den Autor

Hans Bürger, geboren 1962 in Linz, absolvierte das Volkswirtschaftsstudium an der Johannes Kepler Universität in Linz als letzter Schüler Kurt W. Rothschilds. Erst Wirtschaftsjournalist, seit 1987 beim ORF. 1997 ORF-Korrespondent in Brüssel, seit 1998 Ressortleiter Innenpolitik & EU, stv. Chefredakteur sowie innenpolitischer Hauptkommentator der österreichischen Hauptnachrichtensendung Zeit im Bild. Gastgeber der ORF-Pressestunde sowie Diskussionsleiter des Runden Tisches.

Hans Bürger: Wir werden nie genug haben

96 Fragen an Kurt W. Rothschild zu Kapitalismus und Zufriedenheit
Braumüller | ISBN: 978-3-99100-175-1 | Klappenbroschur
208 Seiten | 14.90 EUR

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