Und zack, schon ist man wieder glücklich!

Und zack, schon ist man wieder glücklich!
Diana Dreeßen

Beobachtet man Menschen, wie diese durch den Tag hetzen und rennen, dann ist es nicht verwunderlich, dass viele davon den Spaß und die Freude am Leben verloren haben. Hier noch schnell ein Projekt fertig gestemmt und dort noch einem Kollegen unter die Arme gegriffen, der sich in einer Endlosschleife mit einem mürrischen Kunden befindet.

Unabhängig davon wie man es dreht und wendet, irgendwie rennt einem jeden Tag die Zeit aufs Neue davon. Das, was einen trösten könnte, ist die Tatsache, dass es vielen Bekannten, Freunden und Verwandten ebenso geht. Fast unscheinbar hat sich eine diffuse Hektik in das eigene Leben und das vieler anderer geschlichen. Experten sind sich einig darüber, dass unser digitales Zeitalter durch die niemals endende Informationsflut einen großen Einfluss auf un-sere heutige gelebte Hetze hat.

Ja, das ist eine Seite der Medaille. Die andere Seite hat viel damit zu tun, wie wir Menschen unsere persönliche Gedankenwelt ausgestattet haben. Diese meisterhafte, präzise funktionierende Programmierung, die wir in mühevoller, meist unbewusster Kleinstarbeit erschaffen haben, um sie heute dafür zu nutzen, mehr als perfekt in unserer wirtschaftlichen Ordnung zu funktionieren. Wäre man nur auf diesem Weg nicht selbst auf der Strecke geblieben.

Aber noch ist nicht alles verloren! So wie man sich programmiert hat, mehr zu funktionieren als zu agieren, genauso kann man diese Programmierungen wieder löschen oder modifizieren. Vergleichbar ist dieser Prozess mit der Einstellung von einem Computer. Wir bekommen diesen ab Werk mit einigen Voreinstellungen geliefert und nach und nach gesellen sich weitere Programme dazu, die wir für unser tägliches Arbeiten benötigen. Je nach persönlichem Themenschwerpunkt finden wir die für uns geeignete Software, um nach deren Installierung noch leichter und effektiver arbeiten zu können. Der kleine Unterschied zwischen einer Computereinrichtung und unserer menschlichen Programmierung ist, dass wir Ersteres bewusst und lösungsorientiert steuern.

Mit unserer inneren Datenbank sind wir bei der Programmierung  anscheinend vom positiven und leichten Weg abgekommen. Um wieder ein ausbalanciertes und glückliches Leben führen zu können, bleibt einem Nichts anderes übrig, als irgendwann die Ärmel hochzukrempeln und gehörig in der persönlichen Gedankenwelt aufzuräumen!

Aber wo fängt man an? Und wer sagt einem, dass man nicht aus einer Unwissenheit heraus, sich wieder eine ungünstige Programmierung einfängt? Eventuell nur in einer anderen Verkleidung? Und wie sieht es überhaupt mit der Nachhaltigkeit aus? Sind wir Menschen nicht alle Gewohnheitstiere, die dann am Ende doch wieder in ihren alten Verhaltensmustern landen? Letztendlich ist man ja selbst schon auf die Idee gekommen, aus seiner Funktionsfalle irgendwie ausbrechen zu wollen. Jemand, dem es erfolgreich gelungen ist, aus diesen routinierten und meistens erschöpfenden Funktionsabläufen auszusteigen, der hat sich einem Detox-Programm seiner Gedankenwelt unterzogen.

Bei diesem Prozedere, werden die gängigen Vermutungen, Befürchtungen, Bewertungen und Vorurteile der eigenen Innenwelt auf den Prüfstand gestellt. In diesem Beobachtungsprozess erkennt man relativ schnell, wo man sich selbst im Weg steht. Denn eins ist klar: jeder noch so winzige negative Gedanke, jede ungünstige Meinung über sich und andere, jede Befürchtung gepaart mit dem unguten Gefühl, dass es irgendwann noch schlimmer kommen könnte, sind Bestandteile eines Nährbodens, die dazu führen, gehetzt durch das eigene Leben zu rennen.

Hat man zusätzlich das Pech, aus einem zu angepassten, regelkonformen und konservativem Elternhaus zu stammen, dann ist ein perfektes Funktionieren im Erwachsenenleben fast schon vorprogrammiert. Natürlich wäre es ein Leichtes, wenn man den alten Verhaltensmustern seiner Vergangenheit durch Verdrängung entfliehen könnte. Dem einen gelingt es besser als einem anderen.

Aber am Ende holen die alten sowie neuen ungünstigen Programmierungen den Menschen immer wieder ein. So kann man eindeutig sagen, dass jede Hetze im Leben, jedes angepasste Funktionieren gepaart mit dem Verdrängen der eigenen Träume und Wünsche ein untrügliches Merkmal dafür ist, dass Menschen die Zügel für ihr Leben aus der Hand gegeben haben.

Um sich diese wieder zurückzuerobern, kann man sich einem Zirkeltraining für den Verstand unterziehen. Dieses Training besteht aus sieben Stationen. Wie es nicht anders sein kann, beginnt man an der ersten Trai-ningsstation mit der Akzeptanz darüber, dass niemand anders als man selbst, sich in die missliche Lebenslage des Funktionierens gebracht hat. Ist einem dieser Schritt gut gelungen, kann man sich gleich bei der zweiten Zirkelstation mit seiner Verantwortung für das eigene Leben beschäftigen. Dies ist ein guter Zeitpunkt bewusst alle Rechnungen durchzugehen, die man mit anderen Menschen noch offen hat.

Sieht man seinen Anteil an den ungelösten Fällen, ist der Weg zur nächsten Zirkelstation ganz leicht. Dort geht es um die Selbstregulation. Man stellt sich der Frage, mit was beschäftigt man sich zu viel im Leben und mit was zu wenig. Bei Menschen, denen das Glück und die Lebensfreude im Leben abhandengekommen sind, kann man davon ausgehen, dass sie zu viel von dem tun, was ihnen keine Freude bereitet und zu wenig von dem, was sie lieben. Allein sich gedanklich damit auseinanderzusetzen, warum man sich so wenig Zeit für Tätigkeiten oder Beschäftigungen nimmt, die einem das Glücksgefühl frei Haus liefern würden, hilft einem das schnellstmöglich zu ändern. Somit wird die vierte Zirkelstation, die Lösungsorientierung, jeden dabei unterstützen schnell für die ins Stocken geratenen Projekte alternative Lösungen zu finden.

Dazu bietet es sich an, gute Freunde, Bekannte oder Vertraute zur Lösungsfindung mit ins Boot zu holen. Unterstützend wirkt dabei die nächste Zirkelstation, die sich mit der persönlichen, bewussten Zukunftsgestaltung beschäftigt. Sich Zeit dafür zu nehmen seine verloren gegangenen Träume wieder einzufangen und aus ihnen erreichbare Ziele zu gestalten, wirken Wunder in der Glückswiederfindung. Der bis dahin abbanden gekommene Optimismus wird damit spielerisch in der nächsten Zirkelstation wiederbelebt. Die individuelle Kreativität, die bei Menschen, die sich im Funktionsmodus befinden eingefroren ist, wird wieder zum Leben erweckt und die dazugehörige Improvisationsfähigkeit lässt sich verstärkt in das eigene Leben integrieren.

So wird es einem sehr leicht fallen wieder genug für seine guten Beziehungen zu tun, um die es bei der letzten Zirkelstation geht. Ohne diese guten und unterstützenden Kontakte kann ein Leben manchmal sehr fad sein. Allein schon beim Überfliegen dieser sieben Lösungsansätze, um aus seinem ewigen Funktionieren aussteigen zu können, bemerkt man, dass es gar nicht so schwer ist, die Lebenszügel wieder in die Hand zu nehmen. Die braucht man nämlich, um wieder glücklich und unbeschwert das Leben genießen zu können.

Wer selbstbestimmt und mit sich und seiner Welt wertschätzend umgeht, der kann gar nicht anders als sich glücklich zu fühlen. Und ehe man es sich versieht, ist man wieder glücklich! Wer sich ausführlich mit dem Thema „ Dem Ausstieg aus dem Funktionsmodus “, auseinandersetzen möchte, der findet intensive Anregungen dazu in meinem neuen Buch „Du musst nicht verreisen, um bei dir anzukommen.“
Diana Dreeßen

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