Vorarlberger Industrie macht mehr als nur die Pflicht bei Lehrlingen

Vorarlberger Industrie macht mehr als nur die Pflicht bei Lehrlingen
IV-Vorarlberg GF Mathias Burtscher

Lustenau (A) Die mangelnde Qualifikation der Bewerber ist einer der Hauptgründe, warum laut einer Umfrage der Bundes-IV Ende letzten Jahres ein Viertel der offenen Lehrstellen im technischen Bereich unbesetzt blieben.

In Vorarlberg hat man diese Entwicklungen früh erkannt und weil der dualen Nachwuchssicherung seit jeher ein besonderes Augenmerk von Politik und Wirtschaft gewidmet wurde, ist Vorarlberg heute Vorzeige-Bundesland bei der Lehrlingsausbildung. Dies bestätigt auch eine aktuelle Best-Practice-Sammlung der IV zur dualen Ausbildung, in der fast jedes vierte Unternehmen aus Vorarlberg kommt und mit innovativen und zukunftsorientierten Ausbildungsmethoden heraussticht.
 
„Um weiterhin ihre bedeutende Rolle für Beschäftigung und Wohlstand in Vorarlberg einzunehmen, braucht die Vorarlberger Industrie top-ausgebildetes Personal auf allen Ausbildungsstufen – vom Lehrling über den HTL-Ingenieur bis zum Hochschulabsolventen“, ist sich IV-Vorarlberg GF Mathias Burtscher sicher. Bei vielen erfolgreichen Vorarlberger Unternehmen hat gerade die Lehrlingsausbildung einen hohen Stellenwert. Nach IV-Berechnungen, die heute von IV-Generalsekretär Christoph Neumayer präsentiert wurden, investieren Österreichs Industrieunternehmen jährlich rund 35.000 Euro in die Ausbildung eines Lehrlings. Dass dies nicht nur Investitionen in die Zukunft der Unternehmen und des Industrie- und Arbeitsstandortes sind, sondern auch Investitionen in die Zukunft der Jugendlichen, zeigt die Broschüre „Lehrlingsausbildung Innovativ – Best-Practice-Beispiele aus der österreichischen Industrie“, die ebenfalls heute vorgestellt wurde.
 
Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich in der Umfrage einmal mehr, dass die Wirtschaft tendenziell stärker mit mangelnder Kompetenz der Bewerber konfrontiert ist. Durch unterschiedliche Ausbildungsprogramme wird versucht auf Eigeninitiative die bildungs- und sozialbedingten Defizite der Jugendlichen zu bereinigen. „Trotz der vielen Initiativen der Wirtschaft darf die Politik aber nicht aus der Verantwortung genommen werden. Der öffentliche Bereich muss den Fokus noch stärker auf eine moderne Bildungspolitik legen und insgesamt gilt es die Attraktivität der Lehrberufe weiter zu steigern“, warnt der IV-GF. Und Burtscher weiter: „So sehr es zwar erfreulich ist, dass die Unternehmen Defizite im Bildungssystem ausmerzen und gerade Vorarlberger Betriebe hier Vorreiterrollen einnehmen, so sehr muss sich die Industrie aber erwarten dürfen, dass die Bewerber mit einer soliden, zeitgemäßen Ausbildung ausgerüstet sind. Ein verpflichtendes Unterrichtsfach Bildungs- und Berufsorientierung, in dem auch die Lehre attraktiv dargestellt wird oder ein MINT-Unterricht neu, der Interessen in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik fördert, sind weitere Forderungen der Industrie.“
 
Unter den aufgezählten Best-Practice-Beispielen stechen etwa hervor:
 
•    ALPLA Werke: Mit Nachhilfe- und Lernsystem Stärken fördern
•    Julius Blum GmbH: Selbstbewusste Mädchen in technischen Berufen fördern
•    Doppelmayr Seilbahnen: Exkursionen fördern Gruppendynamik und Teamgeist
•    Hilti AG: Konflikte mangen, Zusammenhalt und Respekt fördern
•    Hirschmann Automotive GmbH: Eigeninitiative und Mitbestimmung stärken
•    Zumtobel Lighting GmbH: Jugendliche mit Behinderung und Unternehmerdenken fördern

IV-Broschüre „Lehrlingsausbildung Innovativ – Best-Practice-Beispiele aus der österreichischen Industrie“

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