Studium mit Zukunft: "Ich wollte eine kleine Uni mit guter Betreuung"

Studium mit Zukunft:
Hanna Kopf

"Am Anfang ist das Studium etwas mühsam, aber da muss man einfach durch", sagt Hanna Maria Kopf, „Danach macht es wirklich Spaß“. Nach ihrem Abschluss an der Universität in Liechtenstein möchte sie in einem Steuerberaterbüro erste Praxiserfahrungen sammeln und plant bereits ihr Masterstudium. Auch die Steuerberaterprüfung ist ein fester Bestandteil ihrer Karriereplanung.

Wodurch ist Ihre Entscheidung auf ein BWL-Studium in Liechtenstein gefallen?
Das Fach BWL zu studieren, stand für mich relativ schnell fest. Ich habe zuvor die HLW in Rankweil besucht und interessierte mich dort schon sehr für BWL, Rechnungswesen und Bilanzierung. Als ich mich über das Studienangebot erkundigte, war es mir wichtig, dass es eine kleine Uni wird, weil das Betreuungsverhältnis dort einfach besser ist. Zur Auswahl standen also die Fachhochschule in Dornbirn und die damalige Hochschule in Liechtenstein. Beide habe ich mir an einem Tag der offenen Tür angesehen, wobei mir Liechtenstein sympathischer war, unter anderem weil die letzten beiden Semester dort in englischer Sprache angeboten werden.

Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?
Ja, die wurden erfüllt. Es hat für mich alles gut gepasst und ich würde es wieder so machen.

Wie würden Sie das Studium an der Universität Liechtenstein beschreiben?
Durch die Umstellung des Studienplans hat sich das Studium etwas verändert, aber ich habe es so erlebt, dass man in eher kleinen Gruppen arbeitet, die Atmosphäre angenehm ist und viele Bereiche interaktiv gestaltet sind. Klar, einige Vorlesungen sind Frontalunterricht, und das ist auch nötig, um ein Basiswissen zu vermitteln, aber es gibt ausreichend Möglichkeiten für Fragen und Diskussionen. Bei Problemen kann man sich an die Dozenten wenden, diesen persönlichen Umgang untereinander finde ich sehr angenehm.

Wie kam es zu der Spezialisierung in Steuerrecht?
Das passierte im Modul „Steuern und Recht“, das mich sehr interessierte. Nach diesem Semester begann ich auch mit der Arbeit als studentische Mitarbeiterin im Lehrstuhl für betriebswirtschaftliche Steuerlehre, internationales und liechtensteinisches Steuerrecht. Durch diese Tätigkeit bekam ich die Möglichkeit, mich sehr intensiv mit dieser Materie auseinanderzusetzen und bemerkte dabei, dass ich dieses Thema sehr interessant finde und dass es mir auch liegt.

Im Moment befinden Sie sich gerade in der Endphase Ihrer Bachelorarbeit.
Die Bachelorarbeit selbst ist bereits abgeschlossen, jetzt steht noch die Präsentation und die Verteidigung an. Die Arbeit trägt den Titel: „Besteuerung von Direktinvestitionen in Immobilien und Investitionen in Immobilien-Investmentfonds: Steuerliche Vorteilhaftigkeit der Anlageformen aus Sicht einer in Österreich unbeschränkt steuerpflichtigen natürlichen Person“. Ich habe dazu die Besteuerung der Direktanlage und des Immobilienfonds getrennt theoretisch aufgearbeitet, dann die wichtigsten Punkte gegenübergestellt, und abschließend Berechnungen durchgeführt, um anhand von Zahlen die Auswirkungen aufzuzeigen. Das war ziemlich aufwendig, vor allem den Berechnungsteil habe ich etwas unterschätzt. Ich hatte aber glücklicherweise genug Zeit eingeplant.

Sie besuchen im Moment gerade den Zertifikatslehrgang nationales und internationales Steuerrecht. Was ist das?
Das ist ein Weiterbildungsprogramm, angeboten vom Lehrstuhl für betriebswirtschaftliche Steuerlehre, internationales und liechtensteinisches Steuerrecht. Darin wird unter anderem auf die nationalen Steuerrechte in Liechtenstein, Österreich, Deutschland und der Schweiz, und auch europäisches Steuerrecht eingegangen. Zeitlich passt diese Vertiefung für mich gerade sehr gut, da ich mit Ausnahme der Bachelorarbeit bereits alle Bachelor-Module absolviert habe. Dieses Weiterbildungsprogramm wird von vielen Berufstätigen besucht und findet daher blockweise einmal im Monat an zwei ganzen Tagen statt. Es ist schon sehr intensiv weil recht viel Stoff in kurzer Zeit bearbeitet wird.

Welche beruflichen Vorteile hat dieser Lehrgang für Sie?
Es ist eine Zusatzqualifikation. Ich kann dabei gewisse Themen noch einmal vertiefen. Das Bachelorstudium hatte teilweise auch etwas andere Schwerpunkte als der Zertifikatslehrgang. Mir gefällt auch die internationale Ausrichtung, was sonst nicht unbedingt üblich ist, weil meistens einfach das lokale Steuerrecht unterrichtet wird.

Waren Sie in einem Auslandssemester?
Nein. Vor allem weil ich studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl war und das Gefühl hatte, aus dieser Tätigkeit sehr viel mitnehmen zu können, entschied ich mich gegen ein Auslandssemester und machte die ganze Ausbildung in Liechtenstein.

Sie sind studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl. Wie kam es dazu?
Diese Stellen werden ausgeschrieben. Der Lehrstuhl ist anschließend an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte, mich für die offene Stelle zu bewerben.

Was sind Ihre Aufgaben als studentische Mitarbeiterin?
Ich unterstütze die Lehrstuhlmitarbeiter bei der Vorbereitung von Lehrveranstaltungen und bei Forschungsprojekten, bin bei der Vorbereitung von Tagungen behilflich und wirke dabei auch mit. Dazu kommen noch verschiedene organisatorische Tätigkeiten.

Ihr Berufswunsch ist Steuerberaterin. Was sind die folgenden Schritte zu diesem Ziel?
Ab März 2014 werde ich bei Reiner & Reiner Steuerberatungs GmbH, Wirtschaftsprüfungs KG in Lustenau arbeiten. Ich freue mich schon darauf, dort Praxiserfahrung zu sammeln und einen Einblick zu bekommen, was es heißt, wirklich in der Praxis tätig zu sein. Ab Herbst möchte ich mit einem einschlägigen Masterstudium beginnen.

In Kürze beginnt für Sie das Berufsleben in einem Steuerberaterbüro. Was sind Ihre Erwartungen?
Einen Einblick in die Praxis zu bekommen und viel dazu zu lernen. Mit dieser Erfahrung möchte ich auch herausfinden, welche Themen mich in der Praxis ganz besonders interessieren, um mich dann weiter spezialisieren zu können.

Im Herbst möchten Sie ein Masterstudium an einer österreichischen Universität beginnen. Warum nicht in Liechtenstein?
Weil es in Liechtenstein keine Ausbildung in diesem Bereich gibt. Die Masterstudiengänge in Liechtenstein sind auf Entrepreneurship beziehungsweise auf Banking and Financial Management spezialisiert. Damit war für mich klar, dass ich nach Österreich gehe, auch weil ich eine Spezialisierung im österreichischen Steuerrecht möchte. Die Masterstudiengänge „Steuern und Rechnungslegung“ an der WU in Wien und „Wirtschaft und Recht“ in Salzburg sind momentan meine beiden Favoriten. Die definitive Entscheidung ist dabei jedoch noch nicht gefallen.

Könnten Sie sich vorstellen, irgendwann ein eigenes Steuerberaterbüro zu gründen?
Das ist jetzt noch ein bisschen früh, aber vorstellen könnte ich es mir.
Wie sehen Ihre beruflichen Zukunftspläne aus? Haben Sie noch weitere Ziele?
Nach dem Masterstudium möchte ich die Steuerberaterprüfung machen. Darüber hinaus gibt es noch keine konkreten Pläne. Die nächsten fünf Jahre sind aber damit verplant, denn alleine schon die Berufsanwärterzeit für den Steuerberater beträgt schon drei Jahre.

Welche Tipps würden Sie einem Studienanfänger geben?
Am Anfang nicht gleich verzweifeln, wenn man nicht sofort den Durchblick hat. Es braucht einige Zeit, bis man sich ein Basiswissen angeeignet hat, auf das man dann später aufbauen kann. Richtig interessant wird es erst mit einen gewissen Grundstock an Wissen, den man anwenden und mit dem man auch spielen kann. Das macht wirklich Spaß, der Anfang ist einfach ein bisschen mühsam, aber da muss man durch.

Factbox:
2005-2010: HLW Rankweil
seit 2010: Studium Betriebswirtschaftslehre mit Vertiefung International Financial Services an der Universität Liechtenstein.
seit Sept. 2011: Studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Internationales und Liechtensteinisches Steuerrecht.
seit Sept. 2013: Zertifikatslehrgang Nationales und Internationales Steuerrecht.

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