Reverse Pitching: Der etwas andere Start-up-Event

Reverse Pitching: Der etwas andere Start-up-Event
Birgit Strohmayer, Horst Pensold, Mediaprint c ADV

Wien (A) Vor Publikum zu pitchen und gecastet zu werden, ist für Start-ups Routine. Nicht so für VertreterInnen von Konzernen und Enterprises. Die Arbeitsgemeinschaft für Datenverarbeitung (ADV) drehte bei der Veranstaltung „Reverse Pitching“ den Spieß um: Arrivierte Unternehmen standen den Start-ups Rede und Antwort.

Prinzipiell gilt: Die Zusammenarbeit von Start-ups mit etablierten Unternehmen muss gestärkt werden. Denn beide Seiten profitieren davon, Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Auch Staatssekretärin Muna Duzdar sprach sich für eine stärkere Unterstützung von Start-ups aus. Der Staat könne als wichtiger Innovationstreiber agieren, indem er Förderungen vergibt und Grundvoraussetzungen schafft. „Beim Thema ‚eGovernment‘ nimmt Österreich seit Jahren eine Vorreiterrolle ein. Dennoch müssen wir aktiv daran arbeiten, die digitale Kluft zu überwinden“, sagte Staatssekretärin Duzdar.

In ihrer Begrüßung erinnerte Jutta Zemanek, Gastgeberin und Direktorin der HTBLuVA Wien 5 Sprengergasse daran, über den Tellerrand zu blicken. Für sie ist es notwendig, gerade die nachfolgenden Generationen auch wirtschaftlich auszubilden: „Die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Schulen ist enorm wichtig, den Schülern muss die ökonomische Tragweite ihrer Ideen bewusst werden.“

Auf Kooperationen mit Start-ups setzt auch Oracle als globaler Soft- und Hardwarehersteller. Max Byloff, zuständig für Customer Experience Strategie bei Oracle Österreich, meinte in seinem Pitch, dass Oracle immer offen für innovative Gedanken sei. Daher sucht das Unternehmen aktiv nach neuen Talenten und Partnern im Start-up-Umfeld. „Die Geschwindigkeit ist mittlerweile extrem wichtig und Dinosaurier wie Oracle müssen sich anpassen“, so Byloff weiter. Deswegen wurde mit der „neuen Oracle“ ein Teil von der „klassischen Oracle“ abgegrenzt. Besonders für die Erstgenannte werden junge, unternehmerisch denkende Leute gesucht und diese agiert innerhalb der Oracle fast wie ein Start-up.

Ein weiteres Unternehmen, das sehr stark davon abhängig ist, Veränderung zuzulassen, ist die Mediaprint. Birgit Strohmayer, CIO, und Horst Pensold, Leitung Sales & Services, erläuterten, dass gerade für das „Old School“-Unternehmen Innovationen unerlässlich seien. Daher das große Interesse an der Zusammenarbeit mit Start-ups.

Die austria wirtschaftsservice GmbH (aws) fördert mit „Industry-Startup.Net“ die Zusammenarbeit von Start-ups mit KMU und Großunternehmen, die Interesse an innovativen Kooperationen haben. Beide Seiten profitieren hier von einem kostenlosen Matching-Service.

Innovative Start-ups sucht beispielsweise auch PACE, eine Initiative der Stadt Wien. Ihr Leiter, Robin Heilig, forciert die Zusammenarbeit mit Start-ups für lokale Grätzel-Projekte in Wien. Innovative Unternehmen werden gebündelt und etablieren gemeinsam Online-Grätzl-Angebote am Markt mit einer eigenen Grätzl-App.
Martin Schmidt, Partner beim Wirtschaftsprüfer Grant Thornton, hob die Wichtigkeit von finanzieller Beratung für Start-ups hervor. Es werde immer einfacher, Unternehmen zu internationalisieren, da es sich oft um virtuelle Produkte handelt. Um aber bei den Banken in eine nächste Finanzierungsrunde zu kommen, sind Steuer- und Wirtschaftsberatung essenziell.

Vice versa bestimmen viele Veränderungen in der Wirtschaftsprüfer-Branche den weiteren Weg von Grant Thornton, wie Martin Schmidt in weiterer Folge beschrieb. So hat beispielsweise die Wirtschaftskammer bereits eine Digitalisierungsoffensive gestartet. Jedoch benötigt die Branche aktuell weitere Entwicklungen wie Tools, Prüfprogramme und Software, um die zahlreichen rechtlichen Aspekte zu  berücksichtigen und Neuerungen, die in den Verordnungen festgelegt werden, schnell umzusetzen. Start-ups sind daher aufgerufen, speziell für diese Branche flexible Tools zu entwickeln.

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