Längere Spiesse für die Photonik-Branche in der Schweiz

Längere Spiesse für die Photonik-Branche in der Schweiz
Die Swissmem Fachgruppe Photonics erarbeitet «Whitepaper Photonics Switzerland»

Die Digitalisierung der Welt, modernste und hocheffiziente Fertigungsverfahren, Revolutionen in der Medizin und miniaturisierte, intelligente Sensoren verändern unser Leben radikal, lassen uns mit höherem Komfort sicherer und gesünder leben. Kaum jemandem ist aber bewusst, dass diese Entwicklung erst durch die rasante Entwicklung photonischer Technologien ermöglicht wird. In ihrem gerade fertiggestellten «Whitepaper Photonics Switzerland» empfiehlt die Swissmem Fachgruppe Photonics dem Bundesrat die Auflegung gezielter Förderprogramme für Forschung im Technologie-Cluster der Photonik.

Die Beherrschung und Nutzung des Photons hat in den vergangenen Jahren zahllose grundlegende Innovationen und Entwicklungen ermöglicht: so z. B. ultraschnelle Datenübertragung über optische Glasfasernetze, Satellitenkommunikation, präzise und hocheffiziente Bearbeitung verschiedenster Materialien mittels Laser, autonomes Fahren mit automatischer Umwelterkennung, Augmented Reality, unzählige miniaturisierte Sensoren in Millionen Artikeln, Geräten und Maschinen aller Art für Sicherheitserkennung, Umweltschutz, Haushalt, Aufzüge, Fabrikautomation u.v.m. In praktisch allen Bereichen des Lebens spielt die Photonik heute eine wichtige und ständig wachsende Rolle.

Nicht ohne Grund wurde daher die Photonik von der Europäischen Kommission als «Key Enabling Technologie» – also als Schlüsseltechnologie zur Ermöglichung verschiedenster Anwendungen – definiert. Nach dem Siegeszug des Elektrons und der Elektronik im 20. Jahrhundert bezeichnet man daher heute schon das 21. Jahrhundert als Jahrhundert des Photons.

Viele Länder in der Welt haben diese Entwicklung erkannt und investieren massiv in die Entwicklung der photonischen Technologien. So werden in Deutschland jährlich 100 Mio. Euro, in Frankreich und England gar 150 Mio. Euro in Photonikentwicklungen investiert. In den USA stellt die Regierung über 1 Mrd. US-Dollar für photonische Entwicklungen bereit und in Korea steht die fast unvorstellbare Summe von 4,5 Mrd. Euro in den Jahren 2014 und 2020 für photonische Entwicklungen zur Verfügung.

Vor diesem Hintergrund hat die heute noch sehr leistungsfähige, aber mehrheitlich klein- und mittelständisch organisierte Schweizer Photonik-Industrie einen massiven Wettbewerbsnachteil. Dabei geht es um die konkrete Umsetzung neuester Erkenntnisse in marktfähige und zukunftsweisende Produkte. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Photonik als Enabler für viele wichtige Industriebranchen der Schweiz steht, fordert die Swissmem Fachgruppe Photonics die Schweizer Bundesregierung nachdrücklich zu einer adäquaten Forschungspolitik im Bereich Photonik auf.

Diese Fördermittel sollen für Projekte zugunsten der folgenden neuen zukunftsweisenden photonischen Schwerpunkte für die Schweizer Industrie eingesetzt werden:
1. Advanced Manufacturing
2. Industrie 4.0
3. Smart Sensing, Digitalisierung und Messtechnik
4. Daten- und Bildverarbeitung, Augmented und Virtual Reality
5. Medizintechnik
6. Communication Systems

Dabei sollen die geförderten Projekte wichtige industriell-unternehmerische Funktionen inkubieren und unterstützen wie

  • Aufbau photonischer Systemkompetenzen
  • Bereitstellung photonischer Prozessketten
  • Nutzung photonischer Wachstumsmärkte
  • Ausbau der Basis der Photonik-Technologien in der Schweiz


Das Whitepaper wurde von einem Kreis von Experten aus Industrie, Verbänden, Forschung und Hochschulen gemeinsam entwickelt. Die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs war als wichtiges Schweizer Lehr- und Forschungszentrum im Herzen des Schweizer Photonikclusters Ostschweiz aktiv an der Entwicklung dieses Whitepapers beteiligt.

Das Whitepaper wird in den nächsten Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt und mit verschiedenen Entscheidungs- und Mandatsträgern aus Politik und Verbänden diskutiert. Unterstützen Sie dieses Vorhaben – zum Wohle und zur Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandorts Schweiz.

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