Kästle-Geschichte wurde gesichert

Kästle-Geschichte wurde gesichert
Erstes Kästle-Werbeplakat aus den 1930er Jahren (Entwurf: Atelier Berann)

Feldkirch (A) Über ein Jahr lang erschloss das Wirtschaftsarchiv Vorarlberg historische Dokumente, Fotos und Objekte aus der Geschichte von Kästle Ski. Zum 90-jährigen Jubiläum startet demnächst eine Wanderausstellung.

1924 stellte Anton Kästle in der Hohenemser Wagnerei seines Vaters die ersten Skier aus Eschenholz in Kleinserie her. Die Erzeugnisse brachte er unter der Marke „Arlberg“ auf den Markt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang der große Durchbruch. Die Mitarbeiterzahl stieg ständig und erreichte in den 1980er Jahren mit rund 400 Beschäftigten den Höchststand. In Spitzenzeiten verließen jährlich bis zu 400.000 Paar Ski das Werk. Die Skistars eines halben Jahrhunderts standen bei Kästle unter Vertrag, so etwa Trude Jochum-Beiser, Toni Sailer, Egon Zimmermann, Andy Wenzel, Pirmin Zurbriggen, Anita Wachter, Kjetil André Aamodt und viele andere. Über 150 Mal holten Kästle-Athleten Edelmetall bei Olympiaden oder Weltmeisterschaften.

Nach dem Rückzug von Komm.-Rat Anton Kästle aus der Geschäftsleitung ging das Hohenemser Unternehmen bereits im Jahr 1968 an den oberösterreichischen Skihersteller Fischer. 1991 kam es zu einem erneuten Eigentümerwechsel. Kästle wurde vom italienischen Benetton-Konzern übernommen. Dieser schloss 1998 den Betriebsstandort Hohenems und legte ein Jahr später die Marke Kästle still. Seit der Reaktivierung im Jahr 2007 durch österreichische Unternehmer unter maßgeblicher Beteiligung von Dr. Rudolf Knünz sind wieder Skier der Traditionsmarke erhältlich. Produziert wird größtenteils bei Head in Kennelbach.

Wissenschaftliche Aufarbeitung der Sammlung

Vor zwei Jahren erhielt das Wirtschaftsarchiv Vorarlberg von den früheren Hohenemser Kästle-Mitarbeitern Ing. Gebhard Schneider und Horst Wehinger eine Vielzahl historischer Dokumente, Fotos und Objekte aus der bewegten Geschichte von Kästle. In Kooperation mit dem 2007 neu gegründeten Unternehmen Kästle und der Historikerin Mag. Vanessa Hämmerle wurde die Sammlung wissenschaftlich für die Nachwelt aufgearbeitet.

Mehrere Tausend Fotos und Dokumente wurden verzeichnet, Zeitzeugen befragt und Objekte fotografiert (darunter rund 300 Paar Skier aus der gesamten Kästle-Ära). Die Kästle-Sammlung ist online über die Datenbank der Vorarlberger Museumsdokumentation einsehbar, zu finden auf der Website des Wirtschaftsarchivs Vorarlberg unter www.wirtschaftsarchiv-v.at.

Ausstellung zum 90-jährigen Jubiläum
Kästle-Fans können die Geschichte der Vorarlberger Traditionsmarke nun Revue passieren lassen. In Zusammenarbeit mit Kästle zeigt das Wirtschaftsarchiv Vorarlberg die Wanderausstellung „Bergab Bergauf – 90 Jahre Kästle Ski“. Geöffnet ist von 27. Mai bis 20. Juni, immer Dienstags und Freitags von 13:00 bis 17:00 Uhr sowie nach Vereinbarung im Wirtschaftsarchiv Vorarlberg in Feldkirch, Neustadt 37 (Alte Dogana). Weitere Stationen, unter anderem in Hohenems und Bregenz, folgen im Herbst.

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