Die ungewöhnliche Karriere eines Marketing-Verrückten: Vom Monteur zum Europäischen Marketing Leader

Die ungewöhnliche Karriere eines Marketing-Verrückten: Vom Monteur zum Europäischen Marketing Leader
Uwe Tännler: Deine Herkunft ist dir gegeben. Deine Ziele gibst du dir selbst.

Uwe Tännler ist ein «Mad Man». Nicht weil er verrückter wäre als andere Menschen, sondern weil der Schweizer Unternehmer einer Generation von «Self-Made Men» angehört, die es so kaum noch gibt. Was hat ihn dazu befähigt, vom angestellten Monteur zum selbständigen Unternehmer zu werden, dann zur treibenden Kraft, die den Schweizerischen Marketing Tag zum anerkannten und etablierten Grossereignis werden liess, das die Eliten des Internationalen Marketings versammelt und die Marketing-Trophy, den «Oskar der Marketer», verleiht?

Lesen Sie hier die Geschichte einer ungewöhnlichen Karriere.

Seit März 2018 steht Uwe Tännler an der Spitze der europäischen Marketingorganisation European Marketing Confederation (EMC). Sie hat circa 150'000 Mitglieder, ihren Hauptsitz in Brüssel, und ist noch weitgehend unbekannt in Europa. Tännler will das ändern und der EMC europaweit mehr Bekanntheit verschaffen. Das wird ihm vermutlich auch gelingen, denn der neue EMC Chairman ist zweifelsfrei ein hervorragender Kommunikator, der nach dem Motto agiert: Tue Gutes und sprich darüber. Zu seiner Lebensphilosophie gehört untrennbar die Gleichung: 1+1=3; das Ergebnis muss immer grösser sein als die Summe der Teile. Das gilt für Tännler vorwiegend qualitativ, auch wenn «think big» ihm durchaus nicht fremd ist.

Der Drang Neues zu entdecken und zu testen steckt ihm in den Genen, er begleitet ihn seit seiner Kindheit. Wenn es darum ging kreative Streiche auszuhecken, war der Bub mit Leib und Seele dabei. Nicht hin und wieder, nein, er war immer dabei. Welche Ideen in Uwe Tännlers Kopf Gestalt annahmen und verwirklicht werden wollten, lag jenseits der Vorstellungskraft seiner Eltern. Der Drang zu agieren war für ihn viel stärker als die Angst vor Konsequenzen. Während in seiner Kindheit zwei Brüder zu seinem Team gehörten, das niemand aufhalten konnte, war es später ein Mitarbeiter-Team, das angepeilte Ziele konsequent um- und durchsetzte.

Vom Monteur zum Personalmanagement
Tännlers berufliche Laufbahn fing aber zunächst als Monteur bei Sulzer Escher Wyss an, Abteilung Zentrifugen und später NIPCO-Walzen für die Druckindustrie. Sein Arbeitgeber schickte ihn auf Reisen: nach Amsterdam, um eine Schäl-Zentrifuge zu warten, eine Aufgabe, die er wenig später auch in Sri Lanka zu erledigen hatte. In einigen Jahren sammelte er viel praktische Erfahrung auf internationalen Reisen. Was er dabei aber wirklich lernte, war der ausgeglichene Umgang mit Zeit als einen wichtigen Schlüssel zum Erfolg. Eile verleitet zu Fehlern, Trödeln zu Trägheit, beides hat er von da an gemieden. Jahre später sollte man das Work-Life-Balance nennen. Eine weitere prägende Erfahrung seiner Reisen war die Einsicht, dass er imstande war, immer zufriedene Kunden zurück zu lassen, wenn er ging. Das beherzigte er auf seinem weiteren beruflichen Weg - zunächst an den Juventus-Schulen in Zürich, dann als Berufsinstrukteur bei der SUVA: «Mir wurde immer bewusster, dass ich einen Job wollte, der mehr mit Menschen als mit Technik zu tun hatte.» Die berufliche Neuorientierung brachte ihn zur Tobler Personalberatung und von dort über Umwege in die Selbständigkeit, zur Tännler Personalmanagement AG. Von da an wollte er nicht mehr als Passagier in die Zukunft reisen, sondern am Steuer. Allein dabei blieb es aber nicht.

Regionalpräsident Swiss Marketing Limmattal
"Eines Tages im Jahr 1998 informierte mich einer meiner Kunden, es werde eine Regionalgruppe Swiss Marketing Limmattal geplant und er fragte, ob ich mitmachen wolle." Tännler war nicht abgeneigt, er wollte sich zumindest informieren, ging zweimal hin, hörte zu und fragte dann, wie lange man noch diskutieren wolle. Es wäre Zeit zum Loslegen, denn er sei kein Typ der vielen Worte, sondern der Taten. So wurde er Präsident und Gründungsmitglied von Swiss Marketing Limmattal mit einem Grundstock von 25 Leuten, die in den nächsten sieben Jahren auf etwa 100 Mitglieder angewachsen ist. Die neuen Events des von Tännler angeregten Podium Limmattal, wo Wirtschaftskoryphäen aber auch Politiker Vorträge hielten, sprachen sich herum. Nicht nur wegen der Prominenz der Speaker und Moderatoren, sondern vor allem wegen der Brisanz und Aktualität der gewählten Themen.

Mit seiner Fähigkeit Menschen zu überzeugen und zu begeistern, vereinte Uwe Tännler bis zu 450 Leute zum Network Limmattal - in einer Zeit als Networking noch ein weitgehend unbekanntes Fremdwort war. Auf der Bühne des Networks Limmattal standen Diplomaten, Bundesräte, Wirtschafts- und Sportgrössen. Es waren die ersten von Tännler initiierten Events, die schweizweit Aufsehen erregten.

Irgendwann meldete sich Unternehmer Otto Ineichen, der damals Präsident des Dachverbandes Swiss Marketing war, bei Regionalpräsident Uwe Tännler und empfahl ihm, sein Nachfolger zu werden. Er selbst sei zu sehr mit seiner Kandidatur für den Nationalrat beschäftigt, beteuerte Ineichen. Tännlers Bewährungsprobe für den Job trat er als Beirat an, mit dem Auftrag, den Marketing-Tag 2006, der an Kreativitäts- und Finanzmittelschwund litt, zu retten. Sieben Monate standen ihm dafür zur Verfügung. Und anstatt den Marketing-Tag zu Grabe zu tragen, wurde im folgenden März, im KKL Luzern seine Wiedergeburt gefeiert. Der damals noch mässige Erfolg, war gleichzeitig der erste Schritt zum späteren Grossevent, das weit über die Schweizer Grenze hinaus Beachtung finden sollte.

Präsident des Dachverbandes Swiss Marketing
Letztlich wurde Uwe Tännler zum Präsidenten Swiss Marketing gewählt. Er hat mit der Leitung des Dachverbandes auch einen Schuldenberg übernommen. Das erste Jahr im Amt war dementsprechend schwierig. Aber innerhalb der nächsten drei Jahre wurden sämtliche Schulden ab- und der Marketing Tag weiter aufgebaut, bis er DAS Grossereignis der Branche war. Heute wird der Event mit einem 2.5 Mio Budget von etwa 100 Partnern gesponsert.

Als Uwe Tännler nach 12 Jahren schliesslich nicht mehr zur Wiederwahl als Präsident Swiss Marketing antrat, um fortan die European Marketing Confederation (EMC) zu präsidieren, war er ein angesehener Fachmann auf seinem Gebiet. «Ich bin sicher, dass wir mit Uwe Tännler nicht nur einen gestandenen Marketingprofi, sondern auch einen unermüdlichen Kämpfer für Innovationen, Ausbildung, Wissenstransfer und Talentförderung an der Spitze der EMC haben werden», sagte Andrew Harvey, Ex-Chairman beim EMC.

Was will Tännler beim EMC erreichen?
«Ich werde alles daransetzen, dass die EMC die europäische Marketingwelt noch stärker zusammenführt – sowohl auf der fachlichen als auch auf der menschlichen Ebene.» Als wichtigste Ziele seiner Präsidentschaft nennt Tännler die Harmonisierung der Abschlüsse im Rahmen der EMC-Zertifikate, das Mitgliederwachstum, den Ausbau der Vorteile für die Mitglieder und mittelfristig die Durchführung eines Europäischen Marketing Tags. Zudem will Tännler die Beziehungen zur American Marketing Association (AMA) und zu weiteren globalen Marketingverbänden intensivieren. Der EMC sei noch weitegehend unbekannt in Europa, deshalb werde er die Stärkung des Brands anstreben und dadurch Wachstum, sprich neue Länder als Mitglieder, gewinnen. Der EMC bietet nebst einem immensen, interessanten Netzwerk auch Arbeitshilfen wie z.B. eine europäische Salärstudie, Umfragen zu aktuellen Themen, den Austausch über landesweite Marketing-Events oder die Kontaktpflege zu nationalen Marketing Organisationen wie der Austrian Marketing Confederation AMC. Wie weit hier der Einfluss reicht, bezeugt die Tatsache, dass Deutschland die Schweizer Ausbildungen und Abschlüsse der Marketing- und Verkaufsfachleute sowie jene der Marketing- und Verkaufsleiter übernehmen will.
Aber Tännler wäre nicht Tännler, würde er sich ausschliesslich beim EMC nützlich machen. Für den Schweizer Marketing Tag trägt er weiterhin Verantwortung. Unter der Ägide des von ihm gegründeten Swiss Marketing Forums, bleibt der Top-Infotainment-Anlass weiterhin das Trendscout-Event der Marketingbranche. Tännler ist aber auch noch Marketing Director des Hotel Restaurant Ryokan, Präsident Swiss Marketing Forum, Jury-Mitglied AWARD für Marketing + Architektur und Verwaltungsrat sowie Vize-Präsident der examen.ch AG. Er ist Mitglied im Rotary Club, beim Efficiency Club Zürich, bei der AMA American Marketing Association und auch beim FC Bayern München, dessen grösster Fan er ist.

«Uwe Tännler ist für das Marketing in der Schweiz eine absolut bestimmende Persönlichkeit", betont denn auch Prof. Dr. Sven Reinecke, Institutsdirektor am Institut für Marketing der Universität St. Gallen.

Natürlich gab es für Uwe Tännler auch Rückschläge, aber die hat er als Motivationsquellen für neue Engagements abgehakt. Bei Misserfolgen hält er sich nicht lange auf. Das persönliche Résumé seines Wirkens fasst Uwe Tännler denn auch in zwei kurzen Sätzen zusammen:

«Deine Herkunft ist dir gegeben. Deine Ziele gibst du dir selbst.»

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