Casinos Austria Kulturtalk: digitale Agenda für Österreichs Kultur

Casinos Austria Kulturtalk: digitale Agenda für Österreichs Kultur
(v.l.n.r.): Gregor Hoch (Vizepräsident der ÖHV), Bernhard Mosbrugger (Direktor Casino Bregenz), Hans-Peter Metzler (Präsident der Bregenzer Festspiele), Dietmar Hoscher (Vorstand Casinos Austria), Christian Schützinger (Tourismuschef Vorarlberg), Christian Bernhard (Kulturlandesrat Vorarlberg). (Foto:© Udo Mittelberger für Casinos Austria)

Bregenz (A) Festivals, Sommertheater, Museen, historische Stätten – Österreich präsentiert sich seinen ausländischen Gästen gern als Kulturnation. Die Kultur ist eines der wichtigsten touristischen Angebote, zugleich könnten viele kulturelle Ereignisse und Einrichtungen ohne den ständigen Strom an touristischen Besuchern nicht bestehen. Ohne Zweifel sind Kultur und Tourismus „Österreichs Power Couple“.

Wie die Zukunft dieser erfolgreichen Partnerschaft aussehen könnte, diese Frage stand im Mittelpunkt des Casinos Austria Kulturtalks am 13. Juli im Casino Bregenz. Casinodirektor Bernhard Moosbrugger begrüßte dazu eine hochkarätige Podiumsrunde: Unter der Moderation von ORF-Korrespondentin Raphaela Herburger-Stefandl diskutierten Vorarlbergs Kulturlandesrat Dr. Christian Bernhard, der Präsident der Bregenzer Festspiele, Dipl.-Phys. Hans-Peter Metzler, Vorarlberg-Tourismus-Chef Mag. Christian Schützinger, der Vizepräsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) Mag. Gregor Hoch sowie Casinos Austria Vorstand Prof. Mag. Dietmar Hoscher. 

Festspielpräsident Metzler stellte gleich zu Beginn die zentrale Bedeutung der Kultur für den Tourismus – Österreichs wichtigste Wirtschaftsbranche – außer Frage: „International haben wir nur ein einziges Asset, das uns wirklich unterscheidet, nämlich die Kultur. Berge und Seen gibt es überall, aber nur Österreich hat dieses enorme, historisch gewachsene Kulturangebot.“

Landestouristiker Schützinger belegte diese Bedeutung mit Zahlen: 8% der Gäste in Vorarlberg sind Kulturtouristen im engeren Sinn, kommen also gezielt wegen eines Festivals. Aber mehr als 40% von denen, die zur Erholung, zum Wandern oder Baden kommen, haben Österreich gewählt, weil es hier zusätzlich ein reiches Kulturangebot gibt. Ähnliche Zahlen gelten auch für Gesamtösterreich. Schützinger: „Worauf es ankommt, ist das Flair im Gesamten, die Atmosphäre eines Kulturlandes. Selbst wenn jemand keines der konkreten Angebote nutzt, weiß er zu schätzen, dass es das hier gibt.“

„Ein gelungener Urlaub ist ein Mosaik“, bestätigte auch Hotelier und ÖHV-Vizepräsident Hoch, „da muss das Gesamtpaket stimmen. Für die Besucher der Bregenzer Festspiele ist der Blick auf den See oder das gepflegte Dinner ebenso wichtig wie die Aufführung. Und wer zum Mountainbiking auf den Arlberg kommt, will vielleicht am Abend durch eine Galerie bummeln.“ 

Eine der Herausforderungen für die Zukunft liegt darin, auch jüngere Menschen von der Rolle Österreichs als Kulturland zu überzeugen. Worauf Österreichs Kulturerbe aufbaut, das ist vor allem klassische Musik und die Werke des Barock sowie des Fîn-de-Siècle. Davon fühlen sich aber eher ältere Gäste angesprochen – tatsächlich sind 48% der Besucher aus Deutschland, dem wichtigsten Herkunftsland für Österreichs Tourismus, über 55, die Gruppe unter 35 macht weniger als 10% aus. „Die jungen Leute müssen auf andere Art angesprochen werden“, zeigte sich deshalb Kulturlandesrat Bernhard überzeugt, „das Angebot für junge Zielgruppen ist durchaus da, man denke nur an die zahlreichen Festivals mit aktueller Musik, wo zum Teil Hunderttausende sehr junge Besucher kommen. Wo wir ständig gefordert sind, das ist die Vermittlungsarbeit.“ In Vorarlberg wurde schon vor längerem die Plattform Kultur und Tourismus ins Leben gerufen, laut Bernhard „eine ungeheuer wichtige Einrichtung, wo gemeinsame Interessen verfolgt und Berührungsängste abgebaut werden“. 

„Das Angebot ist groß, auch die Vielfalt ist groß, aber in der konkreten Vermarktung und Vernetzung gibt es Verbesserungspotenzial“, meinte auch Casinos Austria Vorstandsdirektor Hoscher und forderte: „Wir brauchen eine digitale Agenda im Kulturbereich, um ein Österreich-Bild zu schaffen, das nicht nur auf der Vergangenheit aufbaut“. Hoscher zitierte das Beispiel des Metropolitan Museum of Art in New York, das seine gesamte Sammlung im Internet zugänglich macht – und damit gerade in jener Zielgruppe, die sich die Bilder bereits via virtuellem 3-D-Rundgang am Bildschirm angeschaut hatten, zusätzliche Besucher anlockte. „Eine erfolgreiche Zukunftsstrategie muss auf digitale Vernetzung und Clusterbildung setzen“, so Hoscher, „die Angst, dass man sich dabei gegenseitig etwas wegnimmt, ist völlig kurzsichtig, im Gegenteil kann man gemeinsam neue Nachfrage generieren. Innovation darf auch in diesem Bereich kein Fremdwort sein.“ 

In Summe ist die Kultur jedenfalls auch wirtschaftlich ein Gewinn – darüber war sich die Runde einig. Laut Festspielpräsident Metzler liefern zum Beispiel die Bregenzer Festspiele 27 Millionen Euro allein an Steuern ab, also ein Vielfaches der vom Bund gewährten Subvention – „da ist die Umwegrentabilität noch gar nicht mitgerechnet“.

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