BTV Anleger-Symposium: Entscheidungsfreude statt Stillstand

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  • 04.12.2014 10:45
BTV Anleger-Symposium:  Entscheidungsfreude statt Stillstand

Bregenz/Innsbruck (A) Beim zweiten BTV Anleger-Symposium in Innsbruck und Bregenz ging’s nicht nur um die Geldanlage aus unterschiedlichsten Blickwinkeln. Sondern auch um die Bedeutung, Treffsicherheit und Konsequenz von Entscheidungen.

Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister, Risikoforscher Gerd Gigerenzer und BTV Vermögensmanager Jürgen Brockhoff reflektierten und diskutierten gemeinsam mit 500 Anlegern. BTV Vorstand Gerhard Burtscher führte durch einen spannenden und aufschlussreichen Abend.

Unsere Welt dreht sich immer schneller. Immer mehr Informationen wirken in immer höherer Geschwindigkeit täglich auf uns ein. Angst, die Informationsflut nicht zu bewältigen? Sorge, eine Fehlentscheidung zu treffen? Das haben viele. Denn wer bewahrt da noch den Durchblick?

Effizienter und produktiver entscheiden
„Je mehr und vielschichtigere Informationen uns vorliegen, desto stärker sollten wir uns auf unser Bauchgefühl verlassen. Ansonsten sind wir ewig damit beschäftigt, eine rationale Grundlage für unsere Entscheidung zu schaffen. Und treffen die Entscheidung schließlich gar nicht oder viel zu spät, jedenfalls aber mit einem fast nicht zu bewältigenden Aufwand. Wir überfordern uns damit permanent. Und hemmen unsere Innovationskraft“, attestiert Gerd Gigerenzer, geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts in Berlin und derzeit meistzitierter Psychologe Deutschlands. Was der gefragte Risikoforscher deshalb rät? „Wenn alles unsicher und unberechenbar scheint, werfen Sie am besten eine Münze. In dem Augenblick, in dem sich die Münze in der Luft dreht, werden Sie einen ganz starken Wunsch verspüren: Nämlich den, auf welche Seite die Münze keinesfalls fallen sollte.“

Entscheidungsfreude anstatt Stillstand
Auch der renommierte Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister plädiert für rasche und konsequente Entscheidungen. Vor allem, was die systemischen Fehler in unserer Wirtschaftsordnung anbelangt. Nicht der gesunde Menschenverstand regiere, sondern eine apathische Haltung seitens der Entscheidungsträger: „Niemand hat aus der Krise gelernt. Die Staatsschulden und die Arbeitslosenrate steigen, der Spekulation setzt niemand einen Riegel vor. Die Profitgier kann ungehemmt ihren Lauf nehmen.“ Nach wie vor konzentriere sich eine Vielzahl der Finanzinstitute auf kurzfristige Gewinne an den Finanzmärkten anstatt ihr Geschäft auf die Realwirtschaft auszurichten. „Banken sind dazu da, durch sorgfältige Kreditvergabe Investitionen zu ermöglichen und so Erspartes sicher zu verwalten. Die entsprechenden Lehren aus der Krise sind leider immer noch nicht gezogen worden“, folgert Schulmeister.

Erfahrung nutzen
Ein Problem, das auch Jürgen Brockhoff, Leiter des BTV Vermögensmanagement, sieht. Denn obwohl sich viele Geldinstitute der Realwirtschaft verpflichten und das Bankgeschäft so leben, wie es erfunden wurde, sei doch die ganze Branche in Verruf geraten. Auch Kundenbanken. „Die Folgen der Fehlspekulationen mussten sehr viele Menschen tragen. Verursacht aber haben sie einzelne. Wir setzen alles daran, dem Vertrauensverlust unserer Branche mit bedachtem Handeln entgegenzuwirken. Aufgrund unserer 110 Jahre langen Erfahrung haben wir ein sehr gutes Bauchgefühl entwickelt. Gleichzeitig beobachten wir die Märkte permanent, um möglichst frühzeitig Umschwünge zu erkennen und rasch handeln zu können“, erklärt Brockhoff. Dass die BTV seit 1904 Unternehmenskunden betreut, sieht Brockhoff als größten Vorteil: „Über mehrere Krisen der Finanz- und Weltwirtschaft haben wir gesehen, dass sich der Unternehmenserfolg vor allem über weiche Faktoren entscheidet: Wie wird das Unternehmen geführt? Wie innovationsfähig ist der Betrieb? Ist das Geschäftsmodell zukunftsfähig?“ Wer hier einen guten Riecher hat, liege auch in der Geldanlage richtig. Denn Anleihen sind nichts anderes als Kredite an Unternehmen, Aktien entsprechende Beteiligungen.

Mit Bedacht handeln
„Unser tägliches Geschäft besteht vor allem darin, Risiken richtig einzuschätzen. Dass wir dabei sehr oft richtig gelegen sind, belegen unsere Historie und unser gesunder Wachstumskurs über elf sehr spannende Jahrzehnte“, resümiert Brockhoff. Sein Tipp für die solide Geldanlage in unberechenbaren Zeiten? „Weniger Risiko eingehen, in dem man es streut. Wer auf eine ausgewogene Mischung von Anlageklassen, Laufzeiten, Ländern, Branchen und Währungen setzt, ist gut dabei. Gleichzeitig aber sollte man sich immer vor Augen halten, wem man sein Geld leiht.“ Vertrauen ist gut, Kontrolle besser? „Ja“, räumt Brockhoff ein. „Noch niemand hat bereut, einmal öfter kritisch hinterfragt zu haben. Das Gegenteil aber leider schon viele.“

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