Besucherrekord bei der Langen Nacht der Forschung

Besucherrekord bei der Langen Nacht der Forschung
(Bilder: Darko Todorovic)

Dornbirn (A) Das Erfolgsrezept der Langen Nacht der Forschung ging auch heuer wieder voll auf. Leuchtende Kinderaugen, staunende Gesichter und beeindrucktes Kopfnicken – so lässt sich die Stimmung am Abend des 4. Aprils beschreiben. Fast 3.000 BesucherInnen aus dem ganzen Land, dem benachbarten Lindau und St. Gallen entdeckten die 46 Forschungsstationen in Dornbirn.

Die Auswahl war heuer besonders groß – mit dem LifeCycle Tower und dem Unternehmen 1zu1 Prototypen waren zwei ganz neue Standorte mit dabei. Insbesondere Technikfans kamen auf ihre Kosten.

Ein Roboter lernt sprechen, sehen und fliegen
In Experimenten, Vorführungen und Vorträgen macht die Lange Nacht der Forschung Wissenschaft und Technik begreifbar. Komplexe Themen wie Robotik und Mikrotechnik werden auf einfache Art und Weise präsentiert. So erzählten drei Stationen beispielsweise die Geschichte, wie ein Roboter sprechen, sehen und fliegen lernt. In der Lehrlingswerkstätte des Unternehmens 1zu1 Prototypen konnte ein humanoider Roboter bestaunt werden. Das Besondere an Roboy Junior ist seine Ähnlichkeit zum Menschen. Der süße, 1,20 m kleine Roboter bewegt sich wie unsereins, antwortet auf Fragen und zeigt sogar Gefühle. Er stellt die Zukunft der menschenähnlichen Roboter dar und wurde in Zusammenarbeit mit 1zu1 Prototypen entwickelt.

Und wie kann so ein Roboter sehen? Robert Amann erklärte in seiner Station im Automatisierungslabor der FH Vorarlberg, wie Industrieroboter auf Hindernisse reagieren. Über Kamerasysteme nehmen sie die Hindernisse wahr und reagieren eigenständig. Gleich nebenan zeigte Franz Geiger und sein Forscherteam, wie ein Roboter fliegen lernt. Spaceball ist ein volleyballgroßer Roboter, der zukünftig die Arbeit der Astronauten in der Raumstation ISS unterstützen soll. Er fliegt in der Kabine herum, macht laufend Bilder und sendet diese an die Kontrollstation auf der Erde. Über verschiedene Sensoren sammelt er zudem Daten zu Temperatur, Lautstärke und Feuchtigkeit und kann so beispielsweise auf den frühzeitigen Verschleiß von Bauteilen aufmerksam machen. Die WissenschaftlerInnen erklärten im Detail, welche besonderen Herausforderungen der Roboter bei der Arbeit im Weltall meistern muss.

Stickstoff-Eis und Energie-Hektar
Projekte wie diese sind nur ein kleiner Teil davon, was in Vorarlbergs Forschungswelt passiert. Die technischen Wissenschaften standen bei der Langen Nacht der Forschung im Fokus, eine Ausrichtung, die auch für Vorarlberger Unternehmen von Bedeutung ist. Mit 17 Forschungsstationen bot die FH Vorarlberg die größte Themen- und Stationsauswahl. Die inatura verbuchte mit über 2.500 Interessierten den größten Besucheransturm und war mit ihrer neuen Science Zone Bionik besonders bei jungen NachwuchsforscherInnen beliebt. Im Competence Center Dornbirn wurde die Neugier der BesucherInnen sogar mit selbstgemachtem Eis, das durch Stickstoff hergestellt wurde, belohnt. Und im LifeCycle Tower drehte sich alles um Energie und Nachhaltigkeit.

„Es ist die Vielfalt und die Kreativität, wie die ForscherInnen ihre Arbeit zeigen, was die Lange Nacht der Forschung für mich ausmacht“, erklärt Manuela de Pretis, Projektmanagerin der Großveranstaltung. „Wann hat man schon mal die Möglichkeit, mit WissenschaftlerInnen zu sprechen und alle Fragen zu stellen, die einem in den Sinn kommen.“ Familien, Schulklassen, Jugendliche und Technikfans nutzten die Veranstaltung und waren beeindruckt von der Vielfalt der Themen.

Forschung beim Schuhebinden
Die Forschungsstationen zeigten auch deutlich, dass die heimische Forschung viele Kontaktpunkte in unserem Alltag hat. Wie funktioniert ein Klettverschluss und woher stammt die Idee dazu? Wie werden funktionelle Textilien entwickelt, damit ich beim Sport nicht so schwitze? Was bewirkt die Haftreibung? Und wie sorgt Luft im Wasser dafür, dass ich Energiekosten spare? Alle Antworten lieferten die ForscherInnen auf verständliche Art.

Die Lange Nacht der Forschung wurde am 4. April an über 1.780 Stationen österreichweit ausgetragen. In Vorarlberg fand die spannende Veranstaltung bereits zum vierten Mal statt. „Mit dieser Veranstaltung verfolgen wir im Wesentlichen zwei Ziele: Erstens wollen wir Kinder und Jugendliche für Technik, Wissenschaft und Forschung begeistern und aufzeigen, wie spannend die Arbeit eines Wissenschaftlers ist. Und zweitens wollen wir unseren ForscherInnen eine Plattform bieten, auf der sie ihre wertvolle und wichtige Arbeit präsentieren und zeigen können, welch‘ tolle Projekte im Land realisiert werden,“ erklärte Landesrat Mag. Harald Sonderegger, der das Event um 17 Uhr offiziell eröffnete. Die nächste Lange Nacht der Forschung ist für das Frühjahr 2016 geplant.

Treue Unterstützer aus der Wirtschaft
Organisiert wird die Lange Nacht der Forschung in Vorarlberg von der Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH, der FH Vorarlberg, der Industriellenvereinigung Vorarlberg und der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

Das Land Vorarlberg, die Hypo Landesbank und die Unternehmen Julius Blum, Bachmann electronic, OMICRON electronics und High Q Laser unterstützen die Veranstaltung in Vorarlberg. Die bundesweiten Maßnahmen werden vom Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium sowie vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie finanziert und vom Bundesministerium für Bildung und Frauen forciert.

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