14. Innovationspreis 2014 verliehen: Vorarlberg als starker Standort für Innovationen

14. Innovationspreis 2014 verliehen: Vorarlberg als starker Standort für Innovationen

Bregenz (A) Wirtschaftskammer Vorarlberg und Land haben am Dienstag, 16. September, den 14. Innovationspreis verliehen. Insgesamt sieben Unternehmen wurden für die Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren ausgezeichnet. 

„Die Innovationskraft der Unternehmen ist ausschlaggebend für die Entwicklung unseres Wirtschaftsstandortes und die Triebfeder für den Wohlstand und die hohe Lebensqualität in unserem Land“, würdigt Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein gemeinsam mit Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser die Innovationsbereitschaft der heimischen Wirtschaft. Wirtschaftskammer und Land vergeben gemeinsam im Abstand von zwei Jahren diesen Preis. Knapp 400 Projekten wurden in den vergangenen Jahren bei 14  Ausschreibungen eingereicht. 83 Unternehmer konnten seit 1988 diesen Preis entgegennehmen.

„Unseren Unternehmen gelingt es auf hervorragende Weise, technologisches Wissen erfolgreich in Form von neuen Produkten, Verfahren, Prozessen und Dienstleistungen umzusetzen. Innovation findet unabhängig von der Betriebsgröße statt. Auch Netzwerke haben sich zu einer wichtigen Quelle für Innovationen entwickelt. Zum einen wollen wir außergewöhnliche Entwicklungsleistungen auszeichnen und zum anderen Klein- und Mittelbetriebe zu neuen Innovationen motivieren“, erklärt WK-Präsident Manfred Rein die Intention des Innovationspreises.

Eine besondere Stärke Vorarlbergs liegt darin, dass die Ausgaben für Forschung und Entwicklung zu fast 80 Prozent von den heimischen Unternehmen getragen werden und nur ein Fünftel der Gelder aus dem öffentlichen Sektor und der EU kommen. Das ist österreichweit der höchste betriebliche Anteil und belegt eindrucksvoll die starke Fokussierung unserer Wirtschaft auf Forschung und Innovation.
Ein guter Indikator sind die Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt. Mit 153 Patentanmeldungen liegt Vorarlberg gemeinsam mit Oberösterreich bundesweit an vorderster Stelle und im europäischen Spitzenfeld.

„Wie leistungsfähig und innovativ Vorarlbergs Unternehmen sind, zeigt sich auch an diesem Preis sehr deutlich. Bei allen Unternehmen, die heuer teilgenommen haben, bedanke ich mich ganz herzlich. Die Innovationsfreude zu erhalten und zu fördern ist ein ganz zentrales Anliegen des Landes und wir werden weiter alles daran setzen, um diesem wichtigen Standbein der Wettbewerbsfähigkeit bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten“, erklärt Landeshauptmann Markus Wallner

Forschung und Entwicklung haben in der Vorarlberger Wirtschaftspolitik einen hohen Stellenwert, betont auch Wirtschaftsreferent Landesstatthalthalter Karlheinz Rüdisser. „Neben dem breiten Angebot an Unterstützungsmaßnahmen in Form eines umfassenden Wirtschaftsförderprogramms und den Beratungsdienstleistungen für Innovationsprojekte wird der Aufbau von überbetrieblichen F&E Strukturen stark forciert. In die vielfältige Forschungsinfrastruktur investiert das Land kräftig – allein im laufenden Jahr ca. 20 Millionen Euro. Aktuell wird vor dem Hintergrund der dynamischen Weiterentwicklung eine abgestimmte und koordinierte Wissenschafts- und Forschungsstrategie des Landes Vorarlberg erstellt, die bis Jahresende präsentiert werden soll“, so Rüdisser.

Innovationspreis 2014
28 Unternehmen haben heuer ihre innovativen Projekte eingereicht, sieben davon wurden mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Die Preise sind mit je 2.000 Euro dotiert. Fünf Unternehmen erhielten den Innovationspreis, zusätzlich wurden zwei Sonderpreise für das beste Kleinunternehmen und das beste Start-up Unternehmen vergeben.  Bewerben konnten sich heimische Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, die innovative Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entwickelt und auf den Markt gebracht haben. Die Umsetzung der Innovation sollte weitgehend abgeschlossen sein, zumindest erste Erfahrungen über die Auswirkungen sollten bereits vorliegen. Die Preisträger wurden von einer unabhängigen, 10-köpfigen Fachjury ermittelt.

Gewinner Innovationspreise 2014 + Jurybegründungen

•    Amann Girrbach AG, Projekt „Ceramill Sintron“
Im Dentalbereich werden seit Jahrzehnten Cobalt-Chrom-Legierungen zur Herstellung von zahnprothetischen Gerüstteilen wie Kronen oder Brücken eingesetzt. Im klassischen Handwerk wird dieses Material im Feingussverfahren verarbeitet. Der gesamte Prozess ist sehr zeitaufwändig und erfordert ein hohes Maß an Qualifikation, um die Fehlerquote möglichst klein zu halten.

Mit der Innovation Ceramill Sintron ist es gelungen, einen fräsbaren Rohling inklusive Herstellungsprozess zu entwickeln, der die wirtschaftliche Verarbeitung von Cobalt-Chromlegierungen   im   Inhouse-Bereich   ermöglicht. Der arbeitsintensive und fehleranfällige Gießprozess und aufwändige manuelle Arbeitsschritte können entfallen. Hohe Anforderungen an Reinheit, Materialeigenschaften und Homogenität werden erfüllt.


•    schoeller the spinning group, Projekt  „Einsatz  von  nachhaltigen  Materialien  im  Automobilinnenbereich Traveltex 52708“
Das auf dem Genfer Autosalon in Zusammenarbeit mit der Schweizer Konzeptcarschmiede Rinspeed entwickelte „I-Change“-Elektroauto zeigte weltweit erstmals das Potential der reinen Wolle auf.

Die reine Wolle des Interieurs wurde von schoeller the spinning group mit neu entwickelten Verfahren zur High-Tech-Wolle weiterveredelt. Nach den höchsten Umweltstandards gesponnen, gefärbt und ausgerüstet, bietet die Wolle im Sitzbezug neben den optimalen ergonomischen Eigenschaften eine besondere optische und angenehme haptische Wirkung. Neben Nachhaltigkeitsvorteilen kommt zusätzlich das Thermoregulationsvermögen der Wolle zum Tragen. Das bedeutet, der Sitz des Elektroautos benötigt keine Elektroheizung, wodurch zusätzlich Energie gespart wird.

•    Wolford AG, Projekt „PURE 50 TIGHTS“
Mit der Innovation PURE 50 TIGHTS wurde die erste geklebte Strumpfhose geschaffen.  Auf  Grundlage  einer  neuen  Verarbeitungstechnik  wird  das Strumpfmaterial im Hosenteil stoßend aneinander geklebt und mit einem Band abgedeckt. Das Band wird mittels Klebemedium auf das Strumpfmaterial geklebt. Die aufgetragene Naht, die sonst beim Verweben entsteht, ist verschwunden. Dadurch werden Tragekomfort und Optik wesentlich verbessert. Die Anwendung auf extrem leichten Materialien mit höchster Dehnung ist neuartig, das Produkt PURE 50 TIGHTS definiert einen neuen Qualitätslevel für dieses große Marktsegment.

•    Julius Blum GmbH, Projekt „LEGRABOX, das neue Boxsystem mit AMBIA-LINE, dem passenden Inneneinteilungssystem“
Die Innovationen der Firma Blum, wie BLUMOTION oder SERVO-DRIVE, gelten als Meilensteine im Möbelbau. Mit der Innovation „Legrabox“ konnte die Firma Blum ein hochwertiges Auszugssystem bestehend aus komplett neu gestalteten Schubkastenzargen und einem neuartigen, synchron gesteuerten Führungssystem auf kleinstem Bauraum mit einer stabilen Frontbefestigung entwickeln.

Mit dem Produkt „Legrabox“ ist es der Firma Blum gelungen, eine strategische Marktlücke zu schließen und die Wettbewerbsfähigkeit des Geschäftsfeldes Auszugssysteme zu sichern. In Verbindung mit der Innovation und deren Umsetzung am Markt wurden 120 neue Arbeitsplätze geschaffen.

•    Köb Holzheizsysteme GmbH , Projekt „ Vitoligno 300-C (Low Emission-Pelletfeuerung)“
Bei   der   Innovation  handelt   es   sich   um   einen   kompakten,  vollautomatischen Pelletkessel für den Neu- und Bestandsbau. Durch ein eigenes Forschungsprojekt konnte ein Verbrennungsverfahren entwickelt werden, welches Staubwerte unterhalb der Messtoleranz (< 5mg/Nm³) sicherstellt. Mit der Innovation kann dem Trend nach einfach zu bedienenden, kompakten Heizgeräten auch im Bereich der Holzkessel entsprochen werden.

Innovationspreis 2014 bestes Kleinunternehmen

•    Eberle Automatische Systeme GmbH & Co KG, Projekt „Interaktive m2m 3D-Animation“
Die Innovation „Interaktive m2m 3D-Animation“ betrifft den Bau von Sondermaschinen und Anlagen zur Automatisierung von Fertigungsprozessen, und zwar den Prozess der Entwicklung solcher Anlagen, deren maschinenbauliche Ausführung und Errichtung inklusive Steuerungs- und Softwaretechnik sowie deren Inbetriebnahme und Betrieb.

Die innovatorische Leistung besteht darin, dass aus den Daten der computergestützten Konstruktion (CAD) ein 3D-Modell der gesamten geplanten Anlage generiert wird, welches in Echtzeit betrieben und dargestellt werden kann. Somit sind erstmals im Vorfeld ohne Aufbau der Anlage ein echter Softwaretest und eine wirkliche Optimierung der Systemkomponenten möglich. Die Innovation setzt einen entscheidenden neuen Trend in der Automatisierungstechnik.


Innovationspreis 2014 für das beste Start Up Unternehmen

•    UBC unternehmenBAU consult GmbH, Projekt „SLR-Splitdrain“
Lineare Entwässerungssysteme werden vorwiegend zur Oberflächenentwässerung verwendet.
Mit der Innovation SLR-Splitdrain konnte ein Produkt entwickelt werden, welches im Vergleich
zu konventionellen Systemen einen wesentlich vereinfachten Einbau, eine verlängerte Lebensdauer, verkürzte Wartungsarbeiten und längere Wartungszyklen gewährleistet.

Durch das Zusammenspiel von innovativer Technik und hochwertigen Materialien eignet sich SLR-Splitdrain speziell für Einsatzgebiete mit sehr hoher Lasteinwirkung bis zur Lastklasse F 900, wie z.B. Prüfstandflächen, Flughäfen oder allgemeine Flächen mit sehr hohen Lastmanipulationen.


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