Semperit-Gruppe mit Jahresumsatz von 721,1 Millionen Euro

Semperit-Gruppe mit Jahresumsatz von 721,1 Millionen Euro

Wien (A) Die Semperit-Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2023 in einem herausfordernden Marktumfeld, das von hoher Inflation und einer schwachen Konjunktur geprägt war, solide behauptet. So wurde ein Umsatz von 721,1 Mio. EUR erwirtschaftet, der um 7,5% unter dem Vergleichswert des Vorjahres lag. Frühzeitig eingeleitete Kostensenkungsprogramme wirkten sich bereits mit 5,8 Mio. EUR ergebniswirksam aus. Die fortgeführten Geschäftsbereiche erwirtschafteten ein um Einmalaufwendungen bereinigtes EBITDA von 81,7 Mio. EUR (–14,7%) bzw. unbereinigt von 71,8 Mio. EUR (–28,5%). Das Ergebnis nach Steuern aus den fortgeführten Geschäftsbereichen war mit 24,9 Mio. EUR positiv, während der Verlust aus dem mittlerweile verkauften Medizingeschäft  wie erwartet deutlich belastete. Das Ergebnis nach Steuern lag somit bei –17,1 Mio. EUR.

 „Das Geschäftsjahr 2023 war ereignisreich und zugleich prägend für Semperit, denn es markiert unsere Neuaufstellung als Elastomer-Spezialist rein für den industriellen Bereich. Die wichtigsten Meilensteine dabei waren der Verkauf des Medizingeschäfts sowie die Übernahme des Flüssigsilikon-Spezialisten Rico, der unsere Produktpalette komplementär und in attraktiven Märkten ergänzt“, sagt Semperit-CEO Karl Haider. „Die Semperit-Gruppe ist somit schlagkräftig aufgestellt, um ihre Position als führender Anbieter von fortschrittlichen und nachhaltigen Elastomer-Produkten und -Lösungen weiter auszubauen.“

„Das wirtschaftliche Umfeld war 2023 fordernd, aber unsere Kostensenkungen greifen. Darüber hinaus haben wir in unsere organischen Wachstumsprojekte investiert. Dazu zählt die Errichtung einer hochautomatisierten, weiteren Hydraulikschlauchproduktion an unserem Standort im tschechischen Odry, bereits jetzt Europas größte Schlauchfabrik, mit der wir eine neue Benchmark bei der Kostenführerschaft setzen und unsere Wettbewerbsfähigkeit als globaler Top-Player stärken. Im Flüssigsilikonbereich investieren wir in Thalheim in zusätzliche Kapazitäten und damit auch in unseren technologischen Vorsprung bei Spritzgusswerkzeugen und Automatisierung.“

Robuste Finanzbasis und Ausblick
Die Semperit-Gruppe verfügt über eine robuste Bilanz und Finanzbasis mit einer Eigenkapitalquote von 45,3%, einer Nettofinanzverschuldung von 115,2 Mio. EUR und liquiden Mitteln von 112,7 Mio. EUR.

Für die nächsten Monate geht Semperit von einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld aus. Für die Division Semperit Industrial Applications wird kurzfristig keine wesentliche Erholung der Nachfrage erwartet, da der Abbau der erhöhten Kundenlagerbestände voraussichtlich ins erste Halbjahr 2024 hineinreichen wird. Darüber hinaus ist der Bedarf relevanter Abnehmer-Industrien (u.a. Baumaschinen und landwirtschaftliche Maschinen) unverändert rückläufig bzw. zeigt noch keine Erholung. Für die Division Semperit Engineered Applications hingegen sollte die gute Nachfrage aus der Bergbauindustrie, dem Gesundheitswesen und dem Lebensmittel- sowie dem Bahnbereich anhalten.

Vor diesem Hintergrund und den eingeleiteten Kostenmaßnahmen wird das EBITDA 2024 bei rund 80 Mio. EUR erwartet. Der Vorstand wird der Ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2024 die Ausschüttung einer Dividende von 0,5 EUR je Aktie vorschlagen.

Ergebnisentwicklung 2023 im Detail:
Die fortgeführten Geschäftsbereiche der Semperit-Gruppe verzeichneten im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 721,1 Mio. EUR (–7,5%). Die beiden Divisionen, in denen der ehemalige Sektor Industrie neu organisiert ist, entwickelten sich dabei unterschiedlich. Während das schwierige konjunkturelle Marktumfeld bei der Division Semperit Industrial Applications (SIA, Hoses und Profiles umfassend) zu einem Rückgang der Absatzmengen und damit einhergehend des Umsatzes im Geschäftsjahr 2023 um –26,5% auf 330,8 Mio. EUR führte, profitierte die Division Semperit Engineered Applications (SEA, Form, Belting und Rico umfassend) vor allem von der nach wie vor starken Nachfrage für Bergbauprodukte und der damit verbundenen Nachfrage nach Fördergurten sowie der Nachfrage für Spezialprodukte bei Formteilen. Der Umsatz der Division SEA erhöhte sich damit um 23,7% auf 351,0 Mio. EUR, davon entfielen 37,2 Mio. EUR auf Rico (für die Monate August bis Dezember 2023). In Surgical Operations (Lohnfertigung der Operationshandschuhe in Wimpassing inkl. Verpackung in Sopron für HARPS) reduzierte sich der Umsatz erwartungsgemäß um 23,3% auf 42,1 Mio. EUR.

Kostensenkungen greifen
Die gesamten Aufwendungen sanken um 7,7% auf 649,2 Mio. Euro. Einsparungen beim Materialaufwand (–19,4%) vor allem infolge geringerer Produktionsmengen standen dabei ein höherer Personalaufwand (+11,7%) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (+2,8%) gegenüber, die u.a. aus Einmaleffekten resultierten (insbesondere die Transaktionskosten des Rico-Erwerbs sowie IT-bezogene Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Medizingeschäfts). Die eingeleiteten Kostensenkungsprogramme reduzierten den Aufwand in Summe bereits um 5,8 Mio. EUR, davon entfielen rd. 85% auf Personalaufwendungen und der Rest auf sonstige betriebliche Aufwendungen.

Das EBITDA in den fortgeführten Geschäftsbereichen belief sich auf 71,8 Mio. EUR (Vorjahr: 100,5 Mio. EUR), die EBITDA-Marge auf 10,0% (Vorjahr: 12,9%). Der operative Beitrag der Rico-Gruppe zum EBITDA betrug dabei rund 7,6 Mio. EUR. Die Vorwegnahme von Gewinnen im Rahmen der Kaufpreisallokation in Höhe von 3,0 Mio. EUR und die Transaktionskosten in Höhe von 3,3 Mio. EUR reduzierten diesen Beitrag jedoch anfänglich auf rund 1,2 Mio. EUR.

Das bereinigte EBITDA belief sich auf 81,7 Mio. EUR (Vorjahr: 95,8 Mio. EUR) und wurde um Sondereffekte in Höhe von rund 9,9 Mio. EUR bereinigt. Dabei handelt es sich um Transaktionskosten für den Erwerb der Rico-Gruppe, um in der Kaufpreisallokation vorweggenommene Gewinne, um einmalige Abfindungen für Veränderungen im Vorstand und für Reduktionen des Personalstands, sowie um Einmalaufwendungen (IT) für den Verkauf des Medizingeschäfts. Die bereinigte EBITDA-Marge 2023 betrug 11,3% (Vorjahr: 12,3%).

Das EBIT des fortgeführten Geschäftsbereichs lag bei 34,6 Mio. EUR (Vorjahr: 62,1 Mio. EUR), das Ergebnis nach Steuern bei 24,9 Mio. EUR (Vorjahr: 38,4 Mio. EUR) und das Ergebnis nach Steuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich bei –41,9 Mio. EUR (Vorjahr: –44,0 Mio. EUR). Letzteres enthielt eine durch die Entkonsolidierung bedingte Umgliederung von historischen Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von –23,5 Mio. EUR.

Insgesamt war das Ergebnis nach Steuern (aus den fortgeführten und dem aufgegebenen Geschäftsbereich) mit
–17,1 Mio. EUR negativ (Vorjahr: –5,6 Mio. EUR). Das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Ergebnis je Aktie lag somit bei –0,82 EUR (Vorjahr: –0,27 EUR).

Der Free Cashflow ist jener um Zinszahlungen bereinigte Netto-Geldfluss, der für strategische Wachstumsinvestitionen, Dividenden und Tilgung von Fremdkapital zur Verfügung steht. Dieser betrug im Geschäftsjahr 2023 26,3 Mio. EUR (Vorjahr: –2,8 Mio. EUR). Nach Berücksichtigung der Erlöse für den Verkauf der Examination Operations (Medizingeschäft) ergeben sich 111,5 Mio. EUR (Vorjahr: –2,8 Mio. EUR).

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