Filme mit Wow-Effekt

Filme mit Wow-Effekt
Jelena Gernert

Jelena Gernert ist Videojournalistin und Filmproduzentin aus Leidenschaft. Über die Wichtigkeit des Storyboards, abwechslungsreiche Perspektiven und die Authentizität von Menschen erzählt Sie im Interview mit der Wirtschaftszeit. Und um die Arbeit von Jelena zu zeigen gibt es das Interview mit der sympathischen Schweizerin in zwei Versionen: einmal zum Anschauen und einmal zum Nachlesen.

Jelena, wie bist du ans Filmemachen gekommen?
Über die Fotografie. Was mich damals schon gereizt hat, ist, dass es kein reiner Bürojob ist, sondern dass man wirklich mit Menschen in Verbindung ist und dass man an ganz unterschiedlichen Orten sein darf, dass man auch Orte kennenlernen darf, zu denen nicht jeder hinkommt.

Ich bin anschließend durch verschiedene Stadien gegangen: Produktionsassistenz, Redaktionsassistenz, Redaktion und schlussendlich – als die Zeit mit den Videojournalisten angefangen hat, das war vor 13, 14 Jahren – habe ich begonnen, auch Videos zu machen. Da war sehr viel „learning by doing“ dabei, immer wieder weitergehen, gucken, wie machen es die Kollegen, mit anderen zusammenarbeiten und sich so entwickeln zu dürfen.

Um Entwicklung geht es auch bei der Videoproduktion. Am Anfang steht das Storyboard. Was braucht es dafür?
Ein gutes Storyboard erzählt einfach die Geschichte. Dabei ist es wichtig, dass man einen spannenden Anfang hat, also dass der Zuschauer wirklich gepackt wird, neugierig gemacht wird und abgeholt wird. Es kommt natürlich immer darauf an, ob es um spannende Bilder geht oder um das, was gesagt wird. Ich finde es schön, wenn die Geschichten möglichst konkret erzählt werden. Und ich lege Wert darauf, dass die Sprache einfach ist.

In meinen Storyboards gibt es auch immer einen Höhepunkt, bei dem am Schluss wirklich die Kernbotschaft rüberkommt und ein Wow-Effekt, der die Leute begeistert.

Der nächste Schritt nach dem Storyboard sind die Dreharbeiten. Worauf achtest du dabei?
Natürlich erstmal auf die Bilder, auf das Licht, auf die ganzen technischen Dinge. In der Regel arbeite ich mit „echten“ Menschen, also keinen Schauspielern, und dabei ist es wichtig, dass diese authentisch sind und dass man ihnen die Scheu vor der Kamera nimmt. Und beim Filmen kommt es auch immer darauf an, dass man gutes Material für den Schnitt produziert, also dass man wirklich abwechslungsreiche Perspektiven hat und dass man auch unterschiedliche Einstellungsgrössen hat, also sowohl Übersichtsbilder als auch schöne Details.


Wie bekommst du die Ideen der Kunden mit deinen zusammen?
Agenturen haben oft sehr klare Vorstellungen, das heisst, die kommen manchmal schon mit einem fertigen Storyboard. Firmen haben oft ebenso Vorstellungen, aber sie sind auch sehr dankbar für Beratung. Es ist immer toll, wenn ein kreativer Prozess entsteht, bei dem die Vorstellungen zusammenkommen und man einander befruchtet und inspiriert, wenn die Zusammenarbeit zu echtem Teamwork wird.

Bei der Postproduktion kannst du noch mal selbst kreativ werden und sozusagen „das Beste“ daraus machen …
Ja, aber ich lege auch dabei immer grossen Wert darauf, dass es möglichst authentisch ist, also nicht zu viel daran gemacht wird, denn das macht es für mich auch wieder echt.

Wo drehst du am liebsten?
Ich liebe Reportagen in den Bergen und in der Natur. Ich habe einmal drei Sommer lang eine Wander-Serie begleitet, das was wundervoll! Dort, in der um den Alpstein habe ich viele spannende Drehorte kennenlernen dürfen. Sei das in der Höhle, auf dem See, oben auf dem Säntis - das waren wirklich sehr wunderschöne Erlebnisse, auch in Verbindung mit den Menschen, die wir da kennenlernen durften. Wir sind mit einem Moderator gewandert, der jeden Tag einen neuen Gast hatte, und dann waren wir plötzlich bei diesen Leuten zu Hause oder mit ihnen in irgendeinem Restaurant, in der Küche, oder eben in der Höhle. Da war echt ein Highlight.
 

 

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Jelena Gernert | Videojournalismus & Produktion

  Bernstr. 19, 3600 Thun
  Schweiz
  +41 78 8881765

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