Dachgold: Wenn Utopie zu Realität wird

Dachgold: Wenn Utopie zu Realität wird

Die Solarunternehmerin Cornelia Daniel stellt im Interview die Initiative „Tausendundein Dach“ vor, erklärt die Vorteile von Kraftwerken auf Unternehmensdächern und verrät ihr Erfolgsgeheimnis.

Frau Mag. Daniel, freuen Sie sich, wenn die Sonne scheint?
Ja, natürlich! Sie ist mein Lebenselixier! Und sie ist die günstigste und demokratischste Energiequelle überhaupt.

Deren Nutzung voranzutreiben, haben Sie sich zur Aufgabe gemacht und deshalb 2011 DACHGOLD gegründet. Ein Erfolgsunternehmen?
Wir haben schon zu Beginn eine klare Mission definiert: Auf jedem Unternehmensdach eine Solaranlage! Der erste Schritt dazu ist die Initiative „Tausendundein Dach“, die wir 2014 zusammen mit dem niederösterreichischen Photovoltaikspezialisten 10hoch4 ins Leben gerufen haben und bisher mehr als 900 Dächer realisiert haben.

Dann ist es ja nur noch eine Frage der Zeit, bis Sie Ihr Ziel erreicht haben. Wie geht es danach weiter?
Bereits in diesem Jahr werden wir die 1001. Solaranlage implementiert haben. Aus der Utopie wurde Realität, das freut uns natürlich sehr. Aber es gibt noch viel zu tun, denn mehr als 300.000 österreichischen Unternehmen haben noch kein eigenes Kraftwerk auf dem Dach.

Sie müssen wohl noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Welche Rolle spielt das Thema Klimaschutz bei der Entscheidung für eine Photovoltaikanlage?
In erster Linie geht es um Wirtschaftlichkeit. Was immer noch zu wenige wissen: Photovoltaik ist die günstigste Energieform der Welt geworden. Der Strom vom Dach ist in Unternehmen um mindestens 50 Prozent günstiger als jener vom Netz. Mit einer Solaranlage sind Unternehmen – für den Teil, den Sie selbst erzeugen – unabhängig von Energiepreissteigerungen. Natürlich profitieren auch Umwelt und Klima. Es gibt zudem noch eine soziale Komponente bei uns: Pro Dach, das ist unsere Einheit und entspricht einer 20 kWp Anlage, werden 30 Euro an die Organisation „Licht für die Welt“ gespendet. Mit diesem Betrag wird eine lebensverändernde Augen-OP in Afrika finanziert. Das Motto lautet also: Wir spenden Licht! Wie Sie sehen, nehmen wir die drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales wirklich ernst.

Sie sind nicht nur erfolgreiche Solarunternehmerin, sondern auch eine gefragte Keynote Speakerin. Zudem sind Sie als Gastdozentin an der Karl-Franzens-Universität Graz tätig und haben als Autorin über 500 Artikel und Blogbeiträge verfasst. 2020 wurden Sie zur „Österreicherin des Jahres“ im Bereich Klima gekürt. Wie lautet Ihr Erfolgsgeheimnis?
Die Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr schaffen können, und unterschätzen, was in sieben Jahren möglich ist. Diese Weisheit von Bill Gates ist mir in Leib und Seele übergegangen. Ich glaube stark an die Kraft von positiven Visionen, und vor allem habe ich meine Leidenschaft gefunden. Wenn man wirklich sein Herzensthema entdeckt hat, dann muss man „nur“ mehr tun und natürlich dranbleiben. Wenn genug Leidenschaft da ist, kann man auch die vielen Höhen und Tiefen aushalten.

Auf Social Media Teilen:          

Könnte Sie auch interessieren