Erfolgreiches Jahr für die Internationale Bodensee-Hochschule

Erfolgreiches Jahr für die Internationale Bodensee-Hochschule
Hochschulen im Ausnahmezustand. Trotz der Corona-bedingten Ausnahmesituation war die Zusammenarbeit im Rahmen der IBH im Jahr 2020 intensiver denn je. (Foto: Angela Lamprecht)

Bregenz (A) Vorarlberger Hochschulen intensivierten Zusammenarbeit in der Vierländerregion Bodensee. Geschlossene Grenzen, Lockdowns, Homeoffice: Trotz der Corona-Ausnahmesituation arbeiteten die Hochschulen der Vierländerregion Bodensee im vergangenen Jahr enger zusammen als je zuvor. Das geht aus dem Jahresbericht 2020 der Internationalen Bodensee-Hochschule hervor. Die Zahl der Projekte in Forschung, Lehre und Wissenstransfer stieg um mehr als das Doppelte auf 51, die Fördersumme wuchs um 80 Prozent auf 1,6 Millionen Euro. Auch die Vorarlberger Hochschulen profitierten von diesem Anstieg.

Das 20. Jahr ihres Bestehens war für die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich: Die Zahl der geförderten Projekte erhöhte sich stark von 22 auf 51, die Fördersumme von 900.000 auf 1,6 Millionen Euro.

577 Forschende und 533 Praxispartner waren an den Projekten beteiligt – ebenfalls deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Zum Jahresende beschlossen die Regierungschefs der Internationalen Bodensee-Konferenz zudem einstimmig die künftige inhaltliche Ausrichtung der IBH, die im kommenden Jahr eine eigenständige Rechtspersönlichkeit werden soll.

"Die Hochschulen in der Vierländerregion haben auch im Coronajahr intensiv gearbeitet. Von einer Schockstarre war nichts zu spüren", resümiert der Vorsitzende der IBH und Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, Gernot Brauchle. Die enge Zusammenarbeit hält er gerade in der aktuellen Situation für entscheidend: "Insbesondere Innovationen in Wissenschaft und Gesellschaft werden uns in den nächsten Jahren aus der Krise bringen."

Vorarlberger Hochschulen profitieren
Die Vorarlberger Hochschulen nützen die Möglichkeiten der IBH besonders stark: Die Fachhochschule Vorarlberg war an 15, die Pädagogische Hochschule an drei und das Vorarlberger Landeskonservatorium an zwei Projekten beteiligt. Die Fördersumme lag bei insgesamt 1,01 Millionen Euro, eine Steigerung um rund ein Drittel gegenüber dem Jahr 2019. Zum Vergleich: Der Beitrag des Landes Vorarlberg an die IBH liegt bei 90.000 Euro jährlich.

"Die Internationale Bodensee-Hochschule ist für uns der zentrale Baustein für die grenzübergreifende Kooperation mit anderen Hochschulen und der Wirtschaft in der Vierländerregion", betont die Rektorin der Fachhochschule Vorarlberg, Tanja Eiselen. Die geplante Eigenständigkeit des Verbunds begrüßt Eiselen: "Damit werden die Möglichkeiten zur Kooperation noch vielfältiger, die Zusammenarbeit wird intensiver."

Zu den größten Projekten mit Vorarlberger Beteiligung gehörten 2020 ein Online-Navigator für berufliche Bildung, die "Förderung der allgemeinen Schreibkompetenz" von Lernenden sowie das Projekt "Bildung und Partizipation". Es untersucht, wie Demokratie in Schulen gelernt werden kann. Die Fachhochschule Vorarlberg ist auch an den IBH-Labs KMUdigital und "Active & Assisted Living" beteiligt. Diese Labs schließen ihre Arbeit Mitte des Jahres ab.

Digitaler Wandel im Fokus
Inhaltlicher Schwerpunkt der IBH in den Jahren 2022 bis 2025 ist der digitale Wandel in der Vierländerregion. Die IBH fördert dazu Innovationsprojekte, bei denen Forschende, Unternehmen und andere Organisationen zusammenarbeiten.

Geplant ist auch die Gründung grenzüberschreitender Studiengänge unter dem Dach der IBH. Aktuell läuft bereits der Ausschreibungsprozess für die zweite Runde von IBH-Labs zum digitalen und gesellschaftlichen Wandel.

Bereits 2022 soll die IBH selbstständig werden. Derzeit ist sie ein Projekt der Internationalen Bodensee-Konferenz. Fredy Fässler, St. Galler Regierungsrat und Vorsitzender der Internationalen Bodensee-Konferenz, sieht darin "einen wichtigen Schritt für Forschung, Lehre und Wissenstransfer in der Region": "Durch die Selbstständigkeit wird die IBH an Handlungsfähigkeit gewinnen. Sie kann zudem weitere internationale Fördermittel, zum Beispiel aus Töpfen der Europäischen Union einwerben. Davon werden die Hochschulen, aber auch die Region insgesamt profitieren", erwartet Fässler.

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